Gemeindepsychiatrischer Verbund – Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Halle/Saalekreis (GPV-PSAG Halle/Saalekreis)

Der Steuerungsverbund besteht aus Vertretern der Parteien (Beigeordnete/ Dezernenten, Amtsärzte, Leiter Sozialpsychiatrische Dienste und Psychiatriekoordinatoren) sowie aus autorisierten Vertretern der Leistungsträger. Um die Ziele des GPV-PSAG zu erreichen, sollen Absprachen zum Qualitätserhalt und zur Qualitätsverbesserung im psychiatrischen Hilfesystem und einer optimierten Nutzung vorhandener Ressourcen getroffen werden. 

Grundlage für die zuvor genannten Maßnahmen bildet die Kooperationsvereinbarung, die im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft „PSAG“ am 20.06.2011 bereits von den Parteien geschlossen wurde.  

Der Leistungserbringungsverbund besteht aus Vertretern der Stadt Halle (Saale) und des Landkreises Saalekreis sowie aus autorisierten Vertretern der Leistungserbringer, die in Bereichen von und für psychisch erkrankte und beeinträchtigte Menschen wirken. 

Um die Ziele des GPV-PSAG zu erreichen, soll der Verbund insbesondere in folgenden (sozial-psychiatrischen) Bereichen tätig werden: 

• Beratung
• ambulante, teilstationäre, stationäre und stationsäquivalente Behandlung
• medizinische Rehabilitation
• soziale Teilhabe
• Teilhabe an Arbeit, Beschäftigung und Bildung
• Pflege
• Koordinierte Leistungen aus allen vorgenannten Bereichen/Komplexleistungen
• Prävention und Gesundheitsförderung.

Grundlage hierfür bildet die Kooperationsvereinbarung der Parteien. 

Der Beirat stellt die Kommunikation zwischen den Beratungen des Steuerungsverbundes und des Leistungserbringerverbundes sicher. 

Der Beirat besteht aus 

• je drei Vertretern aus dem Steuerungsverbund und dem Leistungserbringerverbund, 
• zwei Vertretern aus den Interessenvertretungen von Personen mit einer psychischen Erkrankung nach § 1 Abs. 2 PsychKG LSA und deren Angehörigen,
• den Patientenfürsprechern der Stadt Halle (Saale) und des Landkreises Saalekreis sowie
• den Psychiatriekoordinatoren der Stadt Halle (Saale) und des Landkreises Saalekreis.

Die Leitung des Beirats obliegt jährlich abwechselnd der Dezernentin für Gesundheit und Soziales des Landkreises Saalekreis bzw. der Beigeordneten für Gesundheit und Soziales der Stadt Halle (Saale).

Der Beirat gibt sich eine Geschäftsordnung. 

Zur Gewährleistung personenzentrierter individueller Hilfen werden Hilfeplankonferenzen eingerichtet. 
Hier werden insbesondere Einzelfälle von Menschen mit zeitlich überdauernden, schweren psychischen Erkrankungen und einem komplexen Hilfebedarf beraten, deren Versorgung, Behandlung oder Unterstützung besondere Herausforderungen für das Hilfesystem darstellen. 

Die Betroffenen bzw. und ihre rechtlichen Vertreter sind zu beteiligen.

Diese Hilfeplankonferenzen ersetzen nicht die Hilfeplanverfahren der Sozialleistungsträger. 

(alphabetische Auflistung folgt später nach Bildung des Leistungserbringungsverbundes)

Der GPV-PSAG besteht für den Versorgungsraum der Stadt Halle (Saale) und des Landkreises Saalekreis und ist zuständig für Personen mit einer psychischen Erkrankung und deren Angehörige.

Eine Person mit einer psychischen Erkrankung ist gemäß § 1 Abs. 2 PsychKG LSA eine Person, die an einer 

1. geistigen oder seelischen Krankheit,
2. geistigen oder seelischen Störung von erheblichem Ausmaß,
3. behandlungsbedürftigen Suchtkrankheit 

leidet oder bei der Anzeichen oder Folgen einer solchen Krankheit, Störung oder Suchtkrankheit vorliegen, unabhängig von ihrem Alter.

Der GPV-PSAG verfolgt den Grundsatz der wirtschaftlichen und zweckmäßigen Aufgabenerfüllung, indem: 

• eine wohnortnahe, bedarfsgerechte und umfassende Hilfeleistung für Personen mit psychischer Erkrankung nach § 1 Abs. 2 PsychKG LSA im Versorgungsraum gewährleistet wird;
• insbesondere gilt dies für Menschen mit zeitlich überdauernden, schweren psychischen Erkrankungen;
• die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Hilfesystem für Personen mit psychischer Erkrankung nach § 1 Abs. 2 PsychKG LSA durch die Etablierung von verbindlichen Kooperationsstrukturen auf örtlicher Ebene erfolgt;
• die Beratung der Mitglieder und Akteure untereinander erfolgt. 

Der GPV soll Sorge tragen, dass keine Personen mit psychischer Erkrankung nach § 1 Abs. 2 PsychKG LSA wegen Art oder Schwere der Erkrankung von Leistungen der psychiatrischen Versorgung im Versorgungsgebiet ausgeschlossen wird.

Stadt Halle (Saale) 
Fachbereich Gesundheit
Abteilung Amtsgutachten, Sozialpsychiatrie
Psychiatriekoordination: Christina Lade
Hansering 20
06108 Halle (Saale)

Tel.efon: 0345 2215646  
E-Mail: christina.lade@halle.de 

Nach Inkrafttreten des Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen für Personen mit einer psychischen Erkrankung des Landes Sachsen-Anhalt (PsychKG LSA) vom 14. Oktober 2020 (GVBl. LSA S. 570) ist gemäß § 7 Abs. 1 PsychKG LSA die Bildung von gemeindepsychiatrischen Verbünden (GPV) für alle Landkreise und kreisfreien Städte in Sachsen-Anhalt verpflichtend geworden. Ein GPV im Sinne des PsychKG LSA besteht dabei aus Leistungserbringern, Kostenträgern sowie Interessenvertretungen von Personen mit einer psychischen Erkrankung und deren Angehörigen in der jeweiligen Kommune.

Die GPV werden auf Ebene der Landkreise/ kreisfreien Städte gebildet und sind organisatorisch den Kommunen zugehörig. Diese sind für den Bildungsprozess des GPV zuständig und übernehmen eine koordinierende Funktion bei dessen Arbeit. 

Fachaufsicht: Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt Referat 504, Gesundheitswesen, Pharmazie
 

Psychosoziale Patientenverfügung
Flyer Psychosoziale Patientenverfügung

Newsletter der PSAG Halle/Saalekreis, Ausgabe 20 (September 2024)

In diesen Wegweisern finden Sie alle wichtigen Adressen und Kontakte in Notfällen, psychosozialen Krisen, medizinische Hilfen, ambulante und begleitende Hilfen, Selbsthilfe, soziale Teilhabe und Wohnen u. a.

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