17. Stein des Naturlehrpfades I Dölauer Heide
links vom Weg
Aufforstung aus dem Jahr 1982, ergänzt 1987, auf einer vorherigen Kahlschlagsfläche.
- Truppweise Aufgeforstete Baumarten: Birke; Gemeine Kiefer, Berg-Ahorn, Traubeneiche, Hainbuche, Espe, teilweise Fichte
- weitere Baumarten: Gemeine Esche, Vogelkirsche
Durch Ansamung sind noch weitere Arten hinzugekommen, beispielsweise Stieleiche, Roteiche, Rotbuche, Hainbuche und Eberesche. Die Überhälter (Gemeine Kiefer) sind vor dem Jahr 1800 gepflanzt. Am Bestandsrand sind vorwiegend alte Trauben-Eichen, aber auch Stiel-Eichen zu sehen. Bäume, die beim Abtrieb (Fällen) eines Bestandes nicht geschlagen werden, nennt man "Überhälter".
rechts vom Weg
Gut ausgeprägte Waldschichtung in einem Eichenmischbestand (Pflanzung aus den Jahren um 1820 und 1920) mit älteren Wald-Kiefern (ebenfalls um 1820 gepflanzt).
- Baumschicht: Trauben-Eiche, Stiel-Eiche, Hänge-Birke, Hainbuche, Gemeine Kiefer
- Strauchschicht: Jungwuchs der Bäume, weiterhin Eberesche, Weißdorn
Waldschichtung
Sowohl die unterschiedlichen Ansprüche der Pflanzenarten, vor allem an die Belichtungsverhältnisse, als auch die verschiedenen Wuchsformen bewirken in den Wäldern eine Schichtung der Pflanzenwelt. Grundsätzlich werden unterschieden: Baumschicht (eine oder mehrere), Strauchschicht, Krautschicht, Moos- oder Bodenschicht. Die Schichtung setzt sich auch im Boden in Form verschiedener Wurzelstockwerke fort. Die Strauchschicht wird vorwiegend von schattenertragenden Straucharten und jungen Bäumen gebildet. Die Pflanzen der Krautschicht sind entweder schattenliebende Arten oder sie entwickeln sich zeitig im Frühjahr, wenn die darrüberliegenden Schichten noch unbelaubt sind. Gerade wegen des Stockwerkaufbaues bietet der Wald vielen Tierarten mit unterschiedlichen Ansprüchen Lebensraum.
Zirka 100 Meter nach Stein 17 folgt der Naturlehrpfad nun nach links dem Christian-Wilhelm-Weg (Hauptgestell B).Von dieser Wegekreuzung aus sind Parkplatz und Straßenbahn- bzw. Bus-Haltestellen Kröllwitz zu erreichen (Entfernung: 340 Meter).
Christian-Wilhelm (1587 bis 1665)
Er war Administrator (auch „Bischof“ genannt) des säkularisierten Erzstiftes Magdeburg. Durch sein Verständnis für den Wald, richtete er als erster eine planmäßige Heidepflege ein, ließ Pflanzungen anlegen und errichtete (wahrscheinlich) auf dem Kellerberg ein Jagdhaus. Ein Tiergarten, der das Mittelstück der Heide vom Kuhberg bis zum Waldhaus, Roter Berg und Wolfsschlucht umfasste, folgte.
Hauptgestell / Jagen
Jagen, ist die ältere Bezeichnung für den aktuell verwendeten Begriff Forstabteilung, die hauptsächlich zu forstlichen Zwecken eingerichtet wurde. Jagen, die mit arabischen Ziffern bezeichnet werden, sind rechtwinklig durch 3 bis 8 Meter breite Abteilungsgrenzen voneinander getrennt. Die von Osten nach Westen verlaufenden Grenzen werden als Hauptgestelle und die von Norden nach Süden verlaufenden als Schneisen bezeichnet.