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    Erfolg für Erinnerungskultur und Denkmalschutz der Stadt Halle (Saale): Bund gewährt Förderung für Sanierung des Sinto-Mausoleums in Osendorf

    (halle.de/ps) Die Stadt Halle (Saale) freut sich über eine Förderung aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von 157.000 Euro für die Sanierung des Sinto-Mausoleums in Osendorf in der Karl-Meißner-Straße 42, der Ruhestätte Josef Weinlichs. Der Haushaltsausschuss des Bundes hat dem Antrag der Stadt Halle (Saale) auf eine Zuwendung zugestimmt.

    Bürgermeister Egbert Geier betont: „Die Entscheidung ist eine sehr gute Nachricht für die Stadt. Die Zuwendung des Bundes stärkt unser Bemühen, das stadtgeschichtliche Erbe weiter zu pflegen und ein Stück unserer kulturellen Vergangenheit zu bewahren. Ich danke allen Beteiligten, die sich für die Förderung des halleschen Projekts stark gemacht haben: insbesondere dem einzigen uns bekannten Nachfahren von Josef Weinlich, Dr. Henk von Iterson, dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, dem halleschen Bundestagsabgeordneten, Dr. Karamba Diaby sowie der Vorsitzenden des Kulturausschusses des Bundestages, Katrin Budde.“

    Fachbereichsleiterin Jane Unger ergänzt: „Auch dank der Unterstützung aus der Zivilgesellschaft, hier insbesondere aller im ‚Osendorf-Netzwerk‘ vertretenen Akteure, von Michael Viebig, dem Leiter der Gedenkstätte Roter Ochse, der Autorin Simone Trieder und der Schülerinnen und Schüler des Elisabeth-Gymnasiums, erhielt der Antrag weiteren Rückenwind. Zu wichtigen Begleitern gehörten zudem der Verein Romano-Sumnal, der Verband der Roma und Sinti in Sachsen, mit Gjulner Sejdi und Daniel Weißbrodt.“

    Die Stadt plant die Sanierung des als Baudenkmal eingestuften Gebäudes, das um das Jahr 1915 als Mausoleum für den Sinto Josef Weinlich, errichtet wurde. Dem Objekt kommt nach Einschätzung der Landesdenkmalbehörde eine „hohe denkmalfachliche Bedeutung“ zu. Es stellt in seiner Art und Weise ein seltenes (Bau-)Denkmal der nationalen Minderheit der Sinti vor Ausgrenzung, Deportation und Vernichtung dar.

    Das Mausoleum ist derzeit in sehr schlechtem Zustand und droht zusammenzufallen. Die nunmehr mögliche Rekonstruktion umfasst unter anderem die Ertüchtigung der Gründung des Gebäudes, des Mauerwerkes und der Tonnendecke. Überdies sollte die Holzkonstruktion ausgetauscht, die Wiederherstellung der denkmalgerechten Dacheindeckung erfolgen und die fehlende Türanlage originalgetreu nachgebaut und ergänzt werden. Im Zuge der Sanierung sollen möglichst viele noch vorhandene Bauteile und -elemente Sanierung eingesetzt bzw. wiederverwendet werden.

    Die Gesamtkosten der Rekonstruktion sind mit rund 350.000 Euro veranschlagt. Neben der Förderung aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes stehen Eigenmittel der Stadt in Höhe von 35.000 Euro sowie Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt in Höhe von 157.000 Euro zur Verfügung. Ziel der Stadt ist es, die Sanierung zeitnah umzusetzen.