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  • Stadtschreiber

    Stadtschreiber waren vom Mittelalter bis in die Frühneuzeit hinein hochrangige Beamte der städtischen Verwaltung. Heute ist das Stadtschreiberamt in Deutschland symbolisch. Die Grundidee hierbei ist, einer Autorin oder einem Autoren für eine gewisse Zeit einen Ort zur Verfügung zu stellen, an dem sie bzw. er frei von materiellen Zwängen arbeiten kann. Die Stadt Halle (Saale) vergibt seit 1991 ein Stadtschreiberstipendium.

    Mandel, Doris Claudia

    Doris Claudia Mandel wurde 1951 in Merseburg als Rüdiger Dirk Mandel geboren. Nach dem Abitur arbeitete sie als Anlagenfahrerin in den Leuna-Werken. Von 1971 bis 1975 studierte sie Germanistik, Musik und Pädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und war bis 1978 Forschungsstudentin im Wissenschaftsbereich Literatursoziologie. Gleichzeitig war sie Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren und des Kammerchors „Hallenser Madrigalisten“.

    Ab 1979 betätigte sie sich als freiberufliche Schriftstellerin, Journalistin, Verlegerin und Chorleiterin, war aber nach der politischen Wende oft von Sozialhilfe abhängig. Eine durch die DDR-Behörden veranlasste Unterbrechung eingerechnet, stand sie von 1980 bis 2001 dem Kammerchor (früher Klubhauschor) Leuna als künstlerische Leiterin vor. Anfang der achtziger Jahre arbeitete sie unter anderem mit dem griechischen Komponisten Mikis Theodorakis zusammen. Sie dichtete seine abendfüllenden chorsinfonischen Werke nach und verfasste für ihn Originaltexte. Mit etlichen anderen Komponisten schuf sie Einzellieder, Collagen und Liederzyklen. Außerdem veröffentlichte sie Erzählungen, Essays, Gedichte und Nachdichtungen aus verschiedenen Sprachen bei mehreren Verlagen und hatte mit zwei Bühnenstücken Uraufführungen beim Landestheater Halle. Sie arbeitet mit Literatur- und Feuilletonzeitschriften wie der „schreibkraft“ aus Graz zusammen. 1991 gründete sie die Wochenzeitschrift „Merseburger Anzeiger“ und leitete die Redaktion. Am „Künstlerhaus 188“ in Halle (Saale) war sie von 1994 bis 1997 als Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit tätig und zudem Initiatorin und Mitbegründerin der „Projekte Verlag 188 GmbH“. Im Jahr 2006 gründete sie den inzwischen nicht mehr existenten Buchverlag „Galgenbergsche Literaturkanzlei e. K.“ Sie ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen in ver.di sowie Gründungsmitglied im Kulturwerk deutscher Schriftsteller Sachsen-Anhalt e. V. Doris Mandel lebt in Halle (Saale).

    Stipendien, Auszeichnungen

    • 1978 Preis der Chormusik des Ministeriums für Kultur der DDR (gemeinsam mit Horst Irrgang)
    • 1987 Ehrennadel für Verdienste im sozialistischen Bildungswesen der DDR
    • 1997 Endrundenteilnehmerin beim Literaturwettbewerb des MDR
    • 2004 Stipendium des Landes Sachsen-Anhalt im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf
    • 2008 Zweite Preisträgerin beim Landespreis für Volkstheaterstücke Baden-Württemberg
    • 2008 Arbeitsstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt

    Publikationen (Auswahl)

    • 2. Sinfonie. Das Lied der Erde (Nachdichtung), Komponist Mikis Theodorakis (deutsche EA Berlin 1982; Deutscher Verlag für Musik Leipzig);
    • To Axion Esti (Nachdichtung), Originaltext Odiseas Elites, Komponist Mikis Theodorakis (deutsche EA Dresden 1982; Deutscher Verlag für Musik Leipzig; Eterna 827747-748; Neuausgabe auf Audio-CD bei Berlin Classics 1998);
    • Die Sadduzäer-Passion (Nachdichtung), Originaltext Michalis Katsaros, Komponist Mikis Theodorakis (UA Berlin 1983; Deutscher Verlag für Musik Leipzig; Eterna 827851; Neuausgabe auf Audio-CD bei Berlin Classics 2004);
    • Liturgie Nr. 2. Den Kindern, getötet in Kriegen (Nachdichtung), Originaltext Tasos Livadhitis, Komponist Mikis Theodorakis (UA Dresden 1983; Deutscher Verlag für Musik Leipzig; Eterna 827894; Neuausgabe auf Audio-CD bei Berlin Classics 1995);
    • Cheritizmi, Zehn Lieder, Originaltexte, Komponist Mikis Theodorakis (Teil-UA Berlin 1983)
    • Im Thale zu Halle. Lieder, Geschichten und Bräuche der Halloren (Kompositionen: Johannes Reiche, Gerd Ochs et al.); Edition Giovanni 1995
    • Unter den Maulbeerbäumen. Kriminalroman; Südwestbuch Verlag 2011

    Selfpublishing (Auswahl)

    • Brutus, der Höllenhund. Eine Geschichte mit Bildern von Heike Lichtenberg; Mandel, Halle (Saale) 1998;
    • Die Zähmung des Chaos. Transsexualität und Gesellschaft. Versuch einer Annäherung aus philosophischer Sicht. Essay; Mandel, Halle (Saale) 1999;
    • Laura unter den Wipfeln und der Prinzipal Tod. Goethes und Schillers Weltsicht in Gedichten aus den Jahren 1780 bis 1782. Essay; Galgenbergsche Literaturkanzlei, Halle (Saale) 2007
    • Brautschau zu Lauchstädt. Zwei Stücke; Galgenbergsche Literaturkanzlei, Halle (Saale) 2007;
    • Der Fall Stadler und Des Bäckers Fluch. Ein Volksstück und ein Opernlibretto; Galgenbergsche Literaturkanzlei, Halle (Saale) 2008;:
    • zeichnen nach der natur. gedichte. spüche. Gesänge; epubli, Berlin 2013;
    • Entschuldige aber ich habe deinen Hut auf. Fünfzehn Erzählungen; Twenty Six Norderstedt und München. 2. Auflage 2016;
    • Baron von Dassel ermittelt. Unrühmlicher Tod eines Gardisten. Kriminalerzählung nach Ludwig Aloys Pfister; neobooks/epubli 2017;
    • Die Historie von des Königs verhinderter Ehescheidung. Historischer Roman; Books on Demand, Norderstedt 2017

    Bühne (Auswahl)

    • Opern-Treff; Uraufführung 1978, Landestheater Halle (Saale);
    • Die Katze lässt das Mausen nicht. Ein Pasticcio zu Taback und Coffee in der Musik; Uraufführung 1979, Landestheater Halle (Saale);
    • Das kleine Spiel von der großen Zeit. Eine Schulfarce; Uraufführung durch Laientheater 1995 im neuen theater Halle (Saale);
    • Homestory. Eine Farce für zwei; adspecta Theaterverlag 2012;
    • Abrechnung. Komödie; adspecta Theaterverlag 2012;
    • Seilbahnfahrt. Ein Duodrama für einen Schauspieler und eine Schauspielerin; adspecta Theaterverlag 2014

    Außerdem gibt es Veröffentlichungen in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften.

    weiterführende Links

    Informationen zur Literatur von und über Doris Claudia Mandel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Stadtschreiberin

    2002 / 2003