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  • Berühmte Hallenser

    Unter Berühmte Hallenser stellen wir bekannte Persönlichkeiten der Saalestadt vor. Sie sind hier geboren, haben hier gelebt und gewirkt und waren bzw. sind deshalb eng mit Halle verbunden.

    Blumenthal, Leonhard Graf von

    Ehrenbürger Leonhard Graf von Blumenthal war ein preußischer Offizier

    Leonhard Graf von Blumenthal wurde am 30. Juli 1810 in Schwedt/Oder geboren, im preußischen Kadettenkorps erzogen und trat 1827 als Offizier in die Armee ein. Von 1830 bis 1833 besuchte er die Kriegsakademie und wurde schließlich 1848 zum Großen Generalstab abkommandiert. Blumenthals strategische Fähigkeiten als Generalstabschef in den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 eröffneten ihm eine steile Karriere. Im März 1872 erhielt er das Kommando des IV. Armeekorps, das ihn von Magdeburg aus auch häufig zu den Garnisonen in Halle führte. Die hallischen Stadtverordneten stimmten einmütig der Ehrung zu, so dass der Ehrenbürgerbrief in Auftrag gegeben werden konnte.

    Die Urkunde fertigte der Lithograph Ernst Hallberg an, über deren Gestaltung ein offizieller Bericht vorliegt. Hier heißt es u. a.: „Wie alle solche Widmungsblätter, ist auch diese als Aquarell ausgeführt. Eine stehende anmutige Frauengestalt, an der Mauerkrone als Verkörperung der huldigenden Stadt erkenntlich, weist mit der Linken auf den Ehrenbürgerbrief hin, indes die Rechte einen Lorbeerkranz hebt. Hinter ihr wird ein die Farben der Stadt zeigendes Banner sichtbar, in dessen vier Ecken die Wahrzeichen von Handel und Industrie, von Kunst und Wissenschaft als derjenigen Zweige menschlichen Schaffens angebracht sind, welche vorzugsweise durch unsere Stadt vertreten werden. Um diese Andeutungen für die Kunst und Wissenschaft noch deutlich hervortreten zu lassen, ist links von der Figur die Vorderansicht des Theaters eingetragen, bei dessen Einweihung der General anwesend war. In der rechten unteren Ecke wird der Beschauer durch ein Bildchen mit den 5 Türmen des Marktplatzes nochmals an den halleschen Ursprung der Urkunde erinnert“ (Ebd. Bl. 138). Der Text der Urkunde begründet die Verleihung mit seinen Verdiensten als Feldherr und rühmt ihn als den „verehrten Chef des seit langer Zeit in unserer Stadt heimischen und der Bürgerschaft lieb gewordenen Magdeburgischen Fusilier-Regiments Nr. 36“ (Ebd. Bl. 141).

    Am 27. Januar 1887 stellte Oberbürgermeister Gustav Staude den Antrag, Graf Blumenthal, den kommandierenden General des IV. Armeekorps, anlässlich seines 60-jährigen Dienstjubiläums das Ehrenbürgerrecht der Stadt Halle zu verleihen. In dem Schreiben an die Stadtverordnetenversammlung heißt es zur Begründung u. a.: „Wir halten es für angezeigt, daß die städtischen Behörden von Halle a. S. diese seltene Feier benutzen, um dem berühmten und um die Einigung Deutschlands hochverdienten Feldherrn ihre Verehrung zu beweisen“ (StAH, Ehrenbürgerrecht Bl. 133). In die Reihe der Ehrenbürger tritt zum ersten Mal ein Militär ein, nachdem Halle bis dahin vor allem Staatsmänner, Kommunalpolitiker, Künstler und Wissenschaftler ausgezeichnet hatte.

    Der Ehrenbürgerbrief konnte Graf von Blumenthal erst am 6. August 1887 durch Oberbürgermeister Staude überreicht werden, da er am Ehrentag selbst auf seinem Familiengut weilte. Der hallische Ehrenbürger erlebte noch seinen 90. Geburtstag, starb aber noch im gleichen Jahr, am 22. Dezember 1900, auf dem Gut Quellendorf bei Köthen. Seine Bestattung erfolgte auf dem Blumenthalschen Stammgut Krempfer bei Perleberg.

     

    Beruf/Funktion: Militär, komm. General des IV. Armeekorps

    Verleihung der Ehrenbürgerschaft: 6. August 1887

    Geburtsdatum: 30.07.1810

    Geburtsort: Schwedt

    Sterbedatum: 22.11.1900

    Ort der Beisetzung: Krempfer bei Perleberg