Berühmte Hallenser
Gueintzius, Christian
Christian Gueintzius war der Schöpfer der ersten deutschen Rechtschreibung und Teil der Fruchtbringenden Gesellschaft
Als Sohn des evangelischen Pfarrers seines Heimatortes geboren, besuchte er die Schulen in Cottbus, Guben, Crossen, Sorau und Bautzen sowie seit 1613 das Gymnasium in Stettin. 1615 immatrikulierte er sich an der Leucorea in Wittenberg für das Studium der Philosophie und Theologie, wo er schon im nachfolgenden Jahr den Rang eines Magisters erlangte, 1617 einen Lehrauftrag für Rhetorik, Ethik, Physik und Politik antrat und zum Adjunkt an der Philosophischen Fakultät berufen wurde. 1619 als Lehrer für Latein und Griechisch nach Weimar berufen, kehrte Gueintzius 1622 zum Studium der Jurisprudenz nach Wittenberg zurück. Er amtierte dort als Konsistorial-Advokat und Dozent für Jura.
1627 nahm Gueintzius die Berufung des städtischen Rates zum Rektor des lutherischen Stadtgymnasiums in Halle an. In der nun folgenden Zeit bis zu seinem Tode erwarb sich Gueintzius bleibende Verdienste als Schöpfer der ersten deutschen Rechtschreibung, die er durch eine Vielzahl von Publikationen und gelehrte Disputationen fundierte. Unter dem Namen „Der Ordnende“ wurde Gueintzius folgerichtig 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft in Köthen. Sein Wirken trug zur Wiederbelebung bürgerlichen und gelehrten Lebens in Halle nach dem Dreißigjährigen Krieg bei. Gueintzius wurde 1650 in der ehemaligen Schulkirche (1828 abgebrochen) beigesetzt, sein Sohn Johann Christian wirkte als Ratsmeister für das Wohl seiner Vaterstadt.
Beruf/Funktion: Pädagoge und Grammatiker
Geburtsdatum: 13.10.1592
Geburtsort: Kohlo bei Guben (heute Kolo, Polen)
Sterbedatum: 03.04.1650
Sterbeort: Halle (Saale)