• Serviceportal
  • Terminvergabe
  • Karriereportal
  • Behördennummer
  • Berühmte Hallenser

    Unter Berühmte Hallenser stellen wir bekannte Persönlichkeiten der Saalestadt vor. Sie sind hier geboren, haben hier gelebt und gewirkt und waren bzw. sind deshalb eng mit Halle verbunden.

    Hübener, Prof. Dr. Erhard

    Ehrenbürger Prof. Dr. Erhard Hübener war erster Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt nach dem zweiten Weltkrieg

    In der 31. nichtöffentlichen Sitzung der Versammlung der Stadtverordneten der Landeshauptstadt Halle (Saale), die am Sonnabend, dem 6. November 1948, im Stadthaus am Markt stattfand, billigten die Abgeordneten einstimmig den Ratsbeschluss vom 2. November, dem Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Erhard Hübener, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Halle zu verleihen (Die Deutsche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935. Kommentar von Reichsminister Hanns Kerrl und Oberbürgermeister Dr. Dr. Weidemann, Berlin 1937, S. 221, Bl. 44). Der Ehrenbürgerbrief hatte folgenden Wortlaut: „Stadtverordnetenversammlung und Rat der Landeshauptstadt Halle (Saale) haben Herrn Ministerpräsidenten Prof. Dr. Erhard Hübener, dem unermüdlichen Vorkämpfer für ein einheitliches Deutschland, dem erfolgreichen Förderer des Aufbaus unseres Landes Sachsen-Anhalt und unserer Stadt, dem aufrechten Demokraten und weitblickenden Staatsmann, in dankbarer Anerkennung seiner rastlosen Arbeit im Dienste des öffentlichen Wohles das Ehrenbürgerrecht verliehen“ (Ebd. Bl. 40).

    In einer Ansprache erinnert Bürgermeister Dr. Fritz Lüttge daran, dass Professor Hübener der 25. Ehrenbürger Halles sei und der erste, der diese Ehrung nach Ende des Zweiten Weltkrieges entgegennimmt. Mit unserer Stadt pflegte er eine enge Beziehung, nachdem er 1924 Landeshauptmann der Provinz Sachsen geworden war. Wegen seiner Verdienste um Wissenschaft und Kultur ernannte ihn die Universität Halle schon 1930 zum Ehrensenator. Professor Hübener dankte tief bewegt dem Magistrat und den Stadtverordneten der Landeshauptstadt für die Ehrung und die damit verbundenen guten Wünsche. Eingehend behandelte der Ministerpräsident auch das Verhältnis zwischen Staat und Kommunen und betonte, dass er stets ein entschiedener Anhänger der kommunalen Selbstverwaltung gewesen sei. Ebenso wichtig sei der Aufbau des neuen Landes Sachsen-Anhalt und seiner Verfassung zum Wohle der Bewohner (Liberal-Demokratische Zeitung Nr. 105 vom 9. November 1948). Am 13. August 1949 gab Professor Hübener in einem Schreiben an den Landtag seinen endgültigen Rücktritt für den 30. September bekannt, um nun endlich seine Professur für Verwaltungskunde an der Universität Halle wahrnehmen zu können.

    Landtagspräsident Wolfram sowie Vertreter aller Fraktionen würdigten am 10. Oktober 1949 Leben und Werk des scheidenden Politikers, der dann das Wort selbst nahm. Professor Hübener gab einen Rückblick über die Arbeit für das Land und mahnte dann die Abgeordneten: „Als eine deutsche Politik können wir nur diejenige gelten lassen, die bei jeder Maßnahme, die getroffen wird, ausgeht von dem Gesichtspunkt: Dient sie Deutschlands Einheit, so ist sie gut, dient sie ihr nicht, so ist die Maßnahme schlecht“ (Freiheit Nr. 238 vom 11. Oktober 1949).

    Professor Hübener lebte seit Ende Mai 1951 in Wernigerode und starb dort am 3. Juni 1958.

     

    Beruf/Funktion: Präsident der Provinz Sachsen, Ministerpräsident Sachsen-Anhalt

    Verleihung der Ehrenbürgerschaft: 1948

    Geburtsdatum: 04.08.1881

    Geburtsort: Tacken (Brandenburg)

    Sterbedatum: 03.06.1958

    Sterbeort:  Gadderbaum, Kreis Bielefeld

    Ort der Beisetzung: Wernigerode