Berühmte Hallenser
Kardinal Albrecht – Markgraf Albrecht von Brandenburg
Kardinal Albrecht von Brandenburg war der Gegenspieler Martin Luthers während der Reformation um 16. Jahrhundert
Kardinal Albrecht erfuhr in jungen Jahren eine humanistische Erziehung in Frankfurt (Oder), wo er ab 1506 auch studierte. Er schlug die geistliche Laufbahn ein und erhielt bereits mit 23 Jahren – gegen alle Regeln – den Erzbischofsstuhl in Magdeburg und wurde ebenfalls zum Administrator des Bistums Halberstadt berufen. Dass bereits im nächsten Jahr mit dem Erzbistum Mainz auch noch die Reichskanzlerschaft und höchste Kurfürstenwürde Deutschlands an ihn fiel, war nur mit riesigen „Palliengeldern“ für Rom möglich – und zugleich der Anfang vom Ende: Denn zur Aufbringung der Summe war ihm von Papst Leo X. die Ausschreibung jenes Ablasses erlaubt worden, dessen Auswüchse so viel Empörung erregten und der schließlich den Thesenanschlag Luthers und die Reformation nach sich zog. Albrecht errichtete ab 1514 seinen Magdeburgischen Bischofssitz in der reichen Salinenstadt Halle. Mit atemberaubender Prachtentfaltung und hochrangigen Künstlern (u. a. Dürer, Cranach, Grünewald oder Baldung) hoffte er von seiner Lieblingsresidenz aus, die Reformation aufzuhalten. Prächtige Bauwerke dieser Epoche prägen bis heute das Hallenser Stadtbild und machen die einstige Churfürstliche Residentz zu einem Hauptort der mitteldeutschen Renaissance. Der ebenso fromme wie prunkliebende Kardinal war aber auch ein Lebemann: Allbekannt war (und ist) seine Liaison mit der Mainzer Handwerkerstochter Ursula Riedinger. Als 1539 auch Halle an die Reformation fiel, musste er aufgeben: Mit all seinen Kunstwerken zog er 1541 ab. So starb er krank, verbittert und verschuldet 1545 in der Mainzer Bischofsresidenz. Seine Schätze wurden in alle Winde zerstreut.
Beruf/Funktion: Erzbischof, Landesherr, Kardinal
Geburtsdatum: 28.06.1490
Geburtsort: Berlin-Cölln
Sterbedatum: 24.09.1545
Sterbeort: Mainz