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  • Berühmte Hallenser

    Unter Berühmte Hallenser stellen wir bekannte Persönlichkeiten der Saalestadt vor. Sie sind hier geboren, haben hier gelebt und gewirkt und waren bzw. sind deshalb eng mit Halle verbunden.

    Schröner, Johann Ferdinand August

    Ehrenbürger Johann Ferdinand August Schröner erreichte in viereinhalb Jahren als Bürgermeister viel

    Am 13. September 1842 beschloss die  Versammlung der Stadtverordneten dem aus seinem Amte scheidenden Oberbürgermeister der Stadt, Johann Ferdinand August Schröner, das Ehrenbürgerrecht zu verleihen (StAH, Acta der Stadtverordneten zu Halle. Historische Akten Kap. III Abt. Ca Nr. 12 Bl. 85). Die Abgeordneten wollten damit dem Oberhaupt der Kommune ihre uneingeschränkte Hochachtung für seine Amtsführung zum Ausdruck bringen, obwohl er nur viereinhalb Jahre in dieser Stellung gewesen war.

    Schröner stammte aus der preußischen Hauptstadt Berlin, wo er 1801 zur Welt kam. Nach dem Studium der Rechte schlug er die Juristenlaufbahn ein, die ihn schließlich nach Halle brachte, wo er seit dem 14. Juni 1834 als Direktor des Landes- und Stadtgerichtes amtierte. In diesem Amte erwarb er sich überall die größte Anerkennung, so dass ihn die Stadtverordnetenversammlung nach der Pensionierung von Oberbürgermeister Dr. Mellin in der Vorschlagsliste vom 21. August 1837 auf Platz 1 setzte. Die Bestätigung der Wahl durch den preußischen König erfolgte am 24. Dezember, die Amtseinführung aber erst am 1. März 1838.

    Die feierliche Investitur vollzog der Regierungspräsident im Beisein des Magistrats und der Stadtverordneten auf der großen Ratsstube im Rathaus. Der neue Oberbürgermeister erklärte in seiner Ansprache u. a.: „Es kann und wird nicht fehlen, dass in unsern gemeinschaftlichen Bestrebungen mitunter verschiedene Richtungen verfolgt, andere Wege eingeschlagen werden, daß abweichende Überzeugungen zum Streit führen, aber dieser Streit soll ehrlich und offen sein und selbst bei einer von dem einen oder anderen Theile geglaubten Verletzung müssen wir rasch der völligen Ausgleichung wieder zueilen.“ (Hallisches patriotisches Wochenblatt 10. Stück vom 15. März 1838, S. 314 ff.).

    Mit ungewöhnlicher Tatkraft versuchte Oberbürgermeister Schröner seine kommunalen Aufgaben zu lösen. In dem Werk „Die Stadt Halle“ (Carl Hugo Freiherr vom Hagen: Die Stadt Halle, nach amtlichen Quellen historisch-topographisch-statistisch dargestellt. Bd. 2 Halle 1867, S. 330 ff.) würdigt Stadtrat von Hagen seine Amtsjahre, in denen folgende wichtige Vorgänge Erwähnung verdienten: Restaurierung der völlig verfallenen Moritzkirche, Beginn der Hüttenablösung in den Fluren Halle und Giebichenstein, Vergrößerung des Viehmarks am Steintor, Überleitung der städtischen Mühlen in Erbpacht, Herabsetzung der Zinsen für städtische Obligationen, Aufhebung des städtischen Pflastergeleites, der Ankauf des Rittergutes Freiimfelde, ein neues Einkommenssteuerregulativ, Beginn der Umwandlung der Zwingergräben in Promenadenanlagen und Eröffnung einer Sonntagsschule. Abschließend schreibt von Hagen: „Leider sollte der ebenso tüchtige, als kenntnißreiche und ehrenhafte neue Oberbürgermeister, welcher bald nach seinem Antritt auf fast allen Gebieten der städtischen Verwaltung eine sehr energische Thätigkeit entwickelte, der Kommune noch lange vor Ablauf seiner Wahlperiode wieder entzogen werden.“ (Ebd. S. 331).

    Im September 1842 verabschiedete sich Oberbürgermeister Schröner von Halle und folgte einem Ruf als Geheimer Regierungsrat in das preußische Innenministerium. Nach erfolgreicher Tätigkeit wurde er später als Geheimer Oberregierungsrat in das Handelsministerium versetzt. Nach kurzem schwerem Krankenlager verstarb Schröner am 25. Januar 1859 in Berlin. An seiner Beerdigung nahm als Vertreter der Bürgerschaft der Stadt Halle der Abgeordnete und Zuckerfabrikant August Jacob teil.

     

    Beruf/Funktion: Jurist, Oberbürgermeister der Stadt Halle

    Verleihung der Ehrenbürgerschaft: 1842

    Geburtsdatum: 1801

    Geburtsort: Berlin

    Sterbedatum: 25.01.1859

    Ort der Beisetzung: Berlin