Berühmte Hallenser
Struensee, Johann Friedrich
Johann Friedrich Struensee war Arzt und baute als Staatsminister den dänischen Staat um
Geboren als Sohn des Pfarrers an der Moritzkirche, Adam Struensee, nahm er nach dem Besuch der Schulen des Waisenhauses 1752 das Medizinstudium an der hallischen Universität auf und promovierte 1757. Er trat danach die Stelle des Stadtphysikus in der Stadt Altona im seinerzeit dänischen Holstein an. Hier widmete sich Struensee insbesondere der Bekämpfung von Seuchen und führte die Pockenimpfung ein. Seine medizinischen Erfolge führten zu Struensees Berufung zum Leibarzt des dänischen Königs Christian VII. auf dessen Europareise 1768. Er gewann das Vertrauen des Königs und trat nach der Rückkehr zunächst das Amt des Leibarztes der Königsfamilie an.
Struensees wachsender Einfluss auf den geistig labilen König führte 1770 zu seiner Ernennung zum Kabinettssekretär und 1771 zum Geheimen Kabinettsminister mit Generalvollmacht sowie zur Erhebung in den Grafenstand. Im Zeitraum von 1769 bis 1772 erfolgte eine weitreichende Umgestaltung des dänischen Staates im Geiste der Aufklärung: Einführung der Pressefreiheit, Abschaffung der Folter, Verbot der Getreideausfuhr in Notzeiten, Justizreform, Sparmaßnahmen im Hofstaat, Einführung von Findelhäusern und Streichung einiger kirchlicher Feiertage.
Eine Adelsverschwörung gegen die Reformen nutzte eine Liebesbeziehung Struensees zu Königin Caroline Mathilde zum Sturz und zur Hinrichtung des Ministers. Aufstieg und Fall Struensees fanden ein starkes publizistisches Echo unter Zeitgenossen und Nachwelt. Die Stadt Halle ehrte Struensee 2010 mit einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus (An der Moritzkirche 7/8).
Beruf/Funktion: Arzt und Staatsminister in Dänemark
Geburtsdatum: 05.08.1737
Geburtsort: Halle (Saale)
Sterbedatum: 28.04.1772
Sterbeort: Kopenhagen