Berühmte Hallenser
Thiersch, Paul
Paul Thiersch war Architekt und Leiter der Kunsthochschule Burg Giebichenstein im 20. Jahrhundert
Geboren in einer Familie von Architekten, Künstlern und Wissenschaftlern erhielt Thiersch ab 1897 seine Ausbildung am Technikum in Winterthur, der Gewerbeschule in Basel und bis 1904 an der Technischen Hochschule München. Nach Anstellung im Münchner Stadtbauamt und Architekturbüros in Düsseldorf und Berlin bei Bruno Paul machte Thiersch sich 1909 mit einem Architekturbüro in Berlin selbständig. Dort wurde er in Lichterfelde Teil eines intellektuellen Kreises um den Dichter Stefan George.
1915 wurde Thiersch auf Empfehlung von Bruno Paul zum Direktor der Handwerkerschule der Stadt Halle berufen. Er gestaltete die Bildungseinrichtung nach Vorstellungen des Werkbundes in künstlerischer und kunstgewerblicher Richtung um, die Gewinnung neuer engagierter Lehrkräfte wie Gustav Weidanz, Maria Likarz, Erwin Hahs, Johanna Wolff, Gerhard Marcks und Otto Pfaff ging einher mit der Einrichtung von Werkstätten als neue Bildungseinheiten der Schule, die seit 1922 unter dem Namen „Werkstätten der Stadt Halle, Staatlich-städtische Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein“ ihren Sitz in der Unterburg nahm. „Die Burg“ entwickelte sich unter Thierschs Leitung bis 1928 zu einer der führenden Kunstschulen Deutschlands.
Architektonisch war Thiersch an der Gestaltung der Kröllwitzer Brücke und des Flughafens Halle-Leipzig beteiligt, für zahlreiche Theater schuf Thiersch Bühnenausstattungen. Als Leiter des städtischen Museums Moritzburg 1921-1926 setzte er die Erwerbungen von Kunst der Moderne fort.
Beruf/Funktion: Architekt und Kunstschuldirektor
Geburtsdatum: 02.05.1879
Geburtsort: München
Sterbedatum: 15.11.1928
Sterbeort: Hannover