Berühmte Hallenser
Weidanz, Gustav
Gustav Weidanz schuf als Bildhauer und Medailleur Kunst für die Stadt Halle
Seine künstlerische Ausbildung erfuhr Weidanz, Sohn eines Goldschmiedes ab 1905 in einer Lehre als Ziseleur und Metallbildhauer, ab 1908 in der Abteilung für Plastik an der Kunstgewerbeschule Hamburg, schließlich seit 1911 an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Hier trat er in Zusammenarbeit mit dem Architekten John Martens auf dem Gebiet der Baukeramik.
1916 wurde Weidanz als Leiter der Fachklasse für Plastik durch Paul Thiersch nach Halle berufen. 1920 begründete er die Keramikwerkstatt an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule und wurde 1925 Leiter der Bildhauerwerkstatt und der Fachklasse für Kachelkeramik, Grundlage für seine späteren bekannten „Weidanz-Öfen“. Als Medailleur schuf Weidanz u. a. eine Luthermedaille zum Reformationsjubiläum 1917, die Dankmedaille der Stadt Halle 1918, den Ehrenpreis der Stadt von 1922 und 1932, die Händelmedaille 1935, die Goethemedaille 1949 und den Kunstpreis der Stadt Halle 1953. Im Stadtbild präsent ist Weidanz u. a. die Bauplastiken am Ratshofgebäude, die Portalfiguren des Solbad Wittekind und die Plastiken des Gänsebrunnens in Kröllwitz (heute Rosa-Luxemburg-Platz). Weidanz lehrte als Dozent an der Burg Giebichenstein bis zu seiner Emeritierung 1959 und trat danach noch mit zahlreichen plastischen Werken in Ausstellungen hervor. Entsprechend einer testamentarischen Verfügung vergibt die Kunsthochschule Burg Giebichenstein seit 1975 den Gustav-Weidanz-Preis für junge Bildhauerinnen und Bildhauer.
Beruf/Funktion: Bildhauer und Medailleur
Geburtsdatum: 09.12.1889
Geburtsort: Hamburg
Sterbedatum: 25.08.1970
Sterbeort: Halle (Saale)