Berühmte Hallenser
Wolff, Christian
Christian Wolff war einer der führenden deutschen Philosophen der Aufklärung
Wolff war ab 1706 Professor für Mathematik an der Universität in Halle und hielt ab 1710 auch philosophische Lesungen. Wie der Rektor Christian Thomasius hielt er seine Vorlesungen in deutscher Sprache. Von Leibniz ausgehend, schuf Wolff ein umfassendes rationalistisches System, durch das die Theologie aus ihrer Vorrangstellung verdrängt und die gesamte deutsche Aufklärung entscheidend beeinflusst wurde (wurde ein führender Vertreter der Aufklärung in der ersten Hälfte des 18. Jhd. in Deutschland und gilt als Mitbegründer des modernen Völkerrechts, die sich zunehmend von der Theologie entfernten). Seine freiheitlichen Gedanken erregten den Widerspruch der halleschen Pietisten. 1723 wurde er deshalb auf Betreiben der theologischen Fakultät unter dem Vorwurf der Religionsfeindlichkeit des Landes verwiesen. Noch im selben Jahr nahm er das vom Fürstentum Hessen-Kassel offerierte Angebot an, in Marburg Mathematik und Philosophie zu unterrichten. Auf sein wachsendes internationales Ansehen folgten glänzende Lehrangebote. Auch Friedrich Wilhelm I. war einsichtig geworden und versuchte Wolff zur Rückkehr nach Halle zu bewegen, was aber erst seinem Sohn Friedrich II. (der Große) 1740 gelang. Einige Jahre darauf wurde er zum Reichsfreiherrn geadelt. 1741 erwarb Wolff das prächtige Renaissance-Bürgerhaus in der Märkerstraße, was er bis zu seinem Tode 1754 bewohnte. Das Christian-Wolff-Haus ist heute das Stadtmuseum.
Beruf/Funktion: Mathematiker, Physiker und Philosoph
Geburtsdatum: 24.01.1679
Geburtsort: Breslau
Sterbedatum: 09.04.1754
Sterbeort: Halle