Energie- und Klimapolitisches Leitbild
Klimaschutz braucht Kommunen - Energie- und Klimapolitisches Leitbild der Stadt Halle (Saale)
Die Weltklimakonferenz in Paris hat sich im Dezember 2015 auf das erste Klimaschutzabkommen geeinigt, das alle Länder in die Pflicht nimmt. Mit dem Abkommen bekennt sich die Weltgemeinschaft völkerrechtlich verbindlich zum Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Es legt auch fest, dass die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts treibhausgasneutral werden muss. Der nationale oder globale Klimaschutz jedoch kann ohne kommunale Unterstützung nicht funktionieren. Klimaschutz braucht lokales Handeln. Deshalb dokumentierte die Stadt Halle (Saale) erstmalig am 16.12.2015 ihren klimapolitischen Willen, indem durch einen Ratsbeschluss das Energie- und Klimapolitische Leitbild der Stadt Halle (Saale) verbindlich verabschiedet wurde. Maßgeblich daran beteiligt ist die Steuerungsgruppe Klimaschutz. Zusammengesetzt aus Akteuren des Konzerns Stadt, nimmt dieses Gremium aktiv Einfluss auf Maßnahmen zum Klimaschutz, zur Klimaanpassung und zur Energie- bzw. Ressourceneffizienz.
Am 29. März 2023 erneurte die Stadt Halle (Saale) ihren klimapolitischen Willen, indem sie in der Sitzung des Stadtrates das angepasste Energie- und Klimapolitische Leitbild beschloss. Ziel: Klimaneutralität deutlich von 2040!
Das Leitbild orientiert sich an folgenden Grundsätzen:
- Ziele sind, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, die Kraft-Wärme-Kopplung im Fernwärmesystem auszubauen und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Die Stadt will eine Treibhausgasneutralität deutlich vor 2040 erreichen. Angestrebt wird auch, 2040 den Wärmebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Ähnliches gilt für Strom: Bis 2026 erfolgt die Umstellung aller Einrichtungen des Stadtkonzerns auf 100 Prozent Ökostrom. Im Bereich Verkehr will die Stadt bis 2030 die verkehrsbedingten Emissionen um knapp 50 Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 1990 reduzieren.
- Bei der Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen werden soziale, ökonomische und ökologische Aspekte berücksichtigt. Neben dem Schutz der Bevölkerung vor extremen Wetterereignissen und der Reduzierung der physischen Verwundbarkeit der Infrastruktur stehen auch der Erhalt der Lebensqualität sowie der Vielfalt natürlicher Lebensgrundlagen im Fokus. Die Stadt entwickelt beziehungsweise nutzt dazu unter anderem eine Hitzeaktionsplanung, ein Dürreschutz- und ein Hochwasserschutzkonzept sowie ein urbanes Wassermanagement.
- Die Stadt verpflichtet sich zur kontinuierlichen Steigerung der Energieeffizienz und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Dabei spielen energetische Optimierungen unter anderem in den Bereichen Mobilität, Bauen und Straßenbeleuchtung sowie die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe eine Rolle.
- Die Stadt übernimmt im Hinblick auf den effizienten Umgang mit Ressourcen und den Klimaschutz eine Vorbildfunktion. Ziel ist es, die Bevölkerung, Unternehmen und Institutionen zum ressourcenbewussten Handeln zu motivieren und in Bezug auf die nachhaltige Energienutzung zu beraten.
- Die gesamte Stadtentwicklung wird an den vorgenannten Zielen ausgerichtet. Die Stadt schreibt geeignete Maßnahmen im Integrierten Kommunalen Klimaschutzkonzept fest und überprüft regelmäßig, ob die Bedingungen zur Umsetzung des Leitbilds und des Klimaschutzkonzeptes gegeben sind. Eine Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts erfolgt alle fünf Jahre, zuletzt im Jahr 2020.
Das Energie- und Klimapolitische Leitbild soll sowohl als Entscheidungsgrundlage als auch als Planungshilfe für die Klimaschutzstrategie der Stadt Halle (Saale) dienen und wird hier zum Herunterladen zur Verfügung gestellt:
- Energie- und Klimapolitisches Leitbild 2023
- Energie-Initiative Halle (Saale) setzt Leitbild um und treibt Energiewende voran
- Energie-Initiative nimmt Wärmespeicher in Betrieb
- KlimaQuartier Lutherviertel
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06108 Halle (Saale)
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