11. Stein des Naturlehrpfades II Dölauer Heide
rechts vom Weg
Mahonie (Steckbrief)
lat.: Mahonia aquifolium
B. MacMahon amerikanischer Gärtner (1775 - 1816), folium (lat.) = Pflanzenblatt, aquilus = dunkelfarbig
Familie: Berberitzengewächse
- 0,5 bis 1,5 Meter hoher Strauch
- wechselständige, immergrüne, ledrige, oberseits auffallend glänzende, gefiederte Blätter mit fünf bis neun buchtig-dornig gezähnten, 3,5 bis 8 Zentimeter langen Fiederblättchen, im Winter bronzeschwarz gefärbt
- Blütezeit: April bis Juni
- vielblütige, aufrechte, 5 bis 8 Zentimeter lange Traube
- gelbe Blüten
- blauschwarze, bereifte Beere
- Heimat: Nordamerika
- Neophyt
- Zierstrauch
- Früchte als Fasanenfutter
- kann sich durch Ausläuferbildung ausbreiten
Diese Art kam um 1970 nur im westlichen Randgebiet der Dölauer Heide nahe der Kolonie Waldheil in Lieskau vor, ist mittlerweile aber mittlerweile westlich der Salzmünder Straße in der gesamten Heide anzutreffen.
Im Umkreis des Mahonienbestandes stehen mehrere junge Exemplare der Vogelbeere.
Eberesche, Vogelbeere (Steckbrief)
lat.: Sorbus aucuparia
aucuparius (lat.) = zum Vogelfang dienend
Der Name hat nichts mit Eber zu tun, sondern kommt von aber, wie in Aberglaube, also unechte, verkehrte Esche (eschenähnliche Blätter)
Familie: Rosengewächse
- 3 bis 15 Meter hoher Baum mit schlankem Stamm, glatter, gelblichgrauer, glänzender, im Alter schwärzlichgrauer Rinde
- wechselständige, unpaarig gefiedert Blätter, mit vier bis neun Fiederpaaren
- Blütezeit: Mai bis Juni
- vielblütige Schirmrispen
- Blüten riechen unangenehm, weiße, 4 bis 5 Millimeter lange Kronblätter, behaarte Blütenstiele
- Frucht kugelig, rot, erbsengroß
- erreichbares Alter: 80 bis 100 Jahre
- Heimat: Europa, Sibirien
- zähes, hartes Holz, für Drechslerei geeignet
- var. edulis mit süßen, essbaren Früchten
- Verbreitung durch Vögel; sehr anpassungsfähig an Klima, Halbschattenbaum; Zier- und Alleebaum
Am Ende des Mahonienbestandes, zirka 1 Meter vor der Birke, sehen Sie eine Traubenkirsche.
Gewöhnliche Traubenkirsche (Steckbrief)
lat.: Padus avium
padus (lat.)= historische Name des Po in Oberitalien; avis (lat.) = Vogel
Familie Rosengewächse
- bis 10 Meter hoher Strauch oder Baum
- weiche, oberseits durch vertiefte Nerven etwas runzlige, scharf gesägte, elliptische Blätter
- Blütezeit: April bis Mai
- reichblütige, meist hängende, 8 bis 15 Zentimeter lange Trauben
- weiße, besonders abends einen aufdringlichen betäubenden Geruch ausströmende Blüten
- Kronblätter länglich, etwa doppelt so lang wie die Staubblätter
- erbsengroße, glänzend schwarze 6 bis 8 Millimeter dicke Steinfrucht, essbar, Steinkern grubig gefurcht
- Heimat: Europa, Sibirien
- Rinde riecht beim Zerreiben nach bitteren Mandeln, früher medizinisch verwendet
- Ziergehölz
HIer kreuzt sich der Naturlehrpfad mit dem Christian-Wilhelm-Weg (Hauptgestell B).
Christian-Wilhelm
Christian Wilhelm (1587 - 1665), Administrator (auch „Bischof“ genannt) des säkularisierten Erzstiftes Magdeburg, hatte Sinn und Verständnis für den Wald, richtete als erster eine planmäßige Heidepflege ein, ließ Pflanzungen anlegen und errichtete in der Dölauer Heide ein Jagdhaus, dessen Keller aber bereits 1655 als wüst bezeichnet wird. Der genaue Standort des Jagdhauses ist unbekannt, es liegt aber nahe, dass der überlieferte Name „Kellerberg“ sich noch auf dieses Gebäude bezieht. Er legte auch einen Tiergarten an, der das Mittelstück der Heide vom Kuhberg bis zum Waldhaus, Roter Berg und Wolfsschlucht umfasste. Der Weg zwischen Kellerberg und dem ehemaligen Waldhaus heißt deshalb „Ewiges Gehege“.
Links vom Weg befindet sich eine Birke mit vielen Zunderschwämmen.
Oft sind an Bäumen Pilze zu sehen, beispielsweise der ungenießbare Echte Zunder- oder Feuerschwamm.
Echte Zunder- oder Feuerschwamm (Steckbrief)
lat.: Fomes fomentarius, fomes (lat. = Zündstoff, Zunder; fomentarius (lat.) = zunderliefernd
Familie: Stielporlingsverwandte (Polyporaceae)
Mehrjähriger Porling, der vorrangig an Buchen und Birken 10 bis 50 Zentimeter breite und bis 25 Zentimeter hohe graue, ausdauernde Fruchtkörper bildet mit mehreren Schichten gelbbraun-bräunlich-grauer Röhren.
Der Pilz parasitiert an lebenden, aber geschwächten Bäumen, von deren Holz er sich ernährt. Unter der glanzlosen, sehr harten Kruste befindet sich eine rostbraune, weiche, flockige Substanz, die früher zu Zunder verarbeitet wurde, der vor der Erfindung der Zündhölzer beim Feuerschlagen mit Stahl und Stein zum Auffangen der Funken diente.
Die von dem Pilz verursachte Holzfäule lässt die Bäume oft abbrechen, so dass ein mehrere Meter langer Reststamm noch einige Zeit stehenbleibt.