13. Stein des Naturlehrpfades I Dölauer Heide
links vom Weg zwei Stiel-Eichen
Stiel- Eiche, Sommer-Eiche (Steckbrief)
lat.: Quercus robur
quercus = Eiche; robur (lat.) = Kraft, Eichenart mit besonders hartem Holz
Familie Buchengewächse
- 30 bis 50 (Maximalalter 60) Meter hoher Baum
- Stamm gewöhnlich am Beginn der Krone zerteilend, Rinde erst nach zirka zehn Jahren charakteristisch braun mit tiefen, unregelmäßigen Längsstreifen
- wechselständige, 5 bis 16 Zentimeter lange, 2 bis 6 Zentimeter breite, umgekehrt eiförmig bis ovale Blätter mit größter Breite im oberen Drittel, auf beiden Seiten vier bis fünf unregelmäßige, ungleich große Lappen, Enden und Buchten abgerundet, Blattstiel maximal 7 Millimeter lang, Spreitengrund meist etwas herzförmig mit zwei deutlich sichtbaren Öhrchen, Blätter fallen meist noch im Herbst ab
- Blütezeit: April bis Mai
- männliche Blüten in 2 bis 5 Zentimeter langen, gelblichgrünen, hängenden Kätzchen, weibliche Blüten in langgestielten Ähren
- eiförmige Nuss ( Eichel) in 5 bis 15 Zentimetern lang gestieltem Fruchtbecher („Stiel“-Eiche)
- Alter: 500 Jahre (Maximalalter 700 bis 1200 Jahre)
- Heimat: Europa, Kleinasien
- Eichenkernholz ist schwer, sehr fest und elastisch, hat ein gut spalt- und bearbeitbares Kernholz, ist infolge des hohen Gerbsäuregehaltes (Tanninsäure) besonders wasserbeständig
- wird verwendet für Erd- und Wasserbauten, im Schiffsbau, als Bau- und Furnierholz,
- früher: Gewinnung von Holzessig, Holzkohle, Gerbstoffextrakten, die gerbstoffhaltige (= Tannine) Rinde wurde in der Ledergerberei genutzt
- die stärke- und gerbstoffreichen Eicheln waren früher ein bedeutendes Schweinefutter (Eichelmast), wurden im Mittelalter und in Nachkriegsjahren geröstet als Kaffeeersatz, aber auch als Lebensmittel (beispielsweise Brotmehl-Ersatz) genutzt
- Eichen waren oft den Göttern geweiht (beispielsweise bei den Germanen dem Donar, weil unter den heimischen Baumarten am häufigsten vom Blitz getroffen)
- bevorzugt wintermildes und feuchtes Klima, gute Sturmfestigkeit durch Pfahlwurzel, rasches Höhenwachstum in der Jugend ist mit 100 bis 200 Jahren abgeschlossen
- Eichen werden als „Lichtbaumart“ bezeichnet. Sie benötigen schon im Jugendstadium relativ viel Licht um zu gedeihen
Zirka 20 Meter nach Stein Nr. 13 (am sich dort befindlichen Richtungsstein 1) macht der Naturlehrpfad einen kleinen Abstecher nach links zu den Steinen Nr. 14 (zirka 40 m) und 15 (weitere 50 m) zu einer ehemaligen, jetzt aber mit Gehölzen bestandenen Sandgrube.
Hier hat sich eine Vielfalt von Bäumen und Sträuchern natürlich angesamt: Robinie, Hänge-Birke (siehe Stein Nr. 21), Eingriffliger Weißdorn, Wald-Kiefer (siehe Stein Nr. 31), Wildrosen, Brombeere (siehe Stein Nr. 40), Trauben- Eiche (siehe Stein Nr. 50), Gemeine Esche (siehe Stein Nr. 25), Liguster siehe Stein Nr. 26), Eberesche (siehe Stein Nr. 54), Kirsche, Berg-Ahorn, Spätblühende Vogelkirsche (siehe Stein Nr. 37), Apfel und Birne.