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  • 15. Stein des Naturlehrpfades II Dölauer Heide

    rechts


    Schutzpilz

    großer Unterstand aus Holz in PilzformDavor sind an der Oberfläche verlaufende Wurzeln der Wald-Kiefer im sandigen Boden zu sehen. Vor dem Schutzpilz zwei große Exemplare der Hänge-Birke und Wald-Kiefer, gegenüber links sehr eng stehender Wald-Kiefern-Jungwuchs.

     
    Sande

    Von den tertiären Sedimenten haben die Quarzsande der Dölauer Heide als Ausgangsmaterial für die Bodenbildung große Bedeutung. Der sogenannte Obere Sand ist ein weißer, kleinkörniger Feinsand (0,2 Millimeter Korngröße vorherrschend). Deshalb sind hier als Bodenart Sandböden und als Bodentypen Podsole (= Bleicherden) mit einer deutlichen Profildifferenzierung in einen grauen Auswaschungs- und einen rostbraunen bis schwarzbraunen Anreicherungshorizont verbreitet. Podsole sind nährstoffarme Böden.
    Bodenart = Einteilung der Böden nach ihren Korngrößen
    Bodentyp = Einteilung der Böden nach ihrer Entstehung
    Die Sande wurden als Stuben- und Mauersande verwendet und vermischt mit Kalk zu Kalksandstein bzw. Hartziegeln verarbeitet.
    Der unter dem Oberen Sand gelagerte Untere Sand wurde in größerem Maße in Sandgruben am Rande der Heide abgebaut. Sehr helle, feinkörnige Sandsorten fanden Verwendung als Bausand, Formsand in Gießereien, in der Glasproduktion und auch als Scheuersand für die gescheuerten Stubenfußböden. Diese Sedimente (= Ablagerungen/ Bodensatz in Gewässern aller Art) wurden im Alttertiär (Paläogen) vor 65 bis 25 Millionen Jahren, abgelagert.

    Beide Sande sind mit bloßem Auge nicht zu unterscheiden. Der Untere Sand entstand im Eozän (vor 55 bis 34 Millionen Jahren), der Obere Sand  im  Oligozän vor 34 bis 23 Millionen Jahren). Die Beschaffenheit des Bodens und des Untergrundes wirken sich auf den Grundwasserstand und den Wasserhaushalt aus. In den sandreichen Gebieten der Dölauer Heide ist das Grundwasser erst in Tiefen von 10 bis 20 Meter, teilweise noch tiefer anzutreffen, so beispielsweise südwestlich des Heidebahnhofs. An den Stellen, wo Tonschichten das Sickerwasser aufstauen, stößt man schon in 3 bis 5 Metern Tiefe auf Grundwasser. Das ist beispielsweise im Süd-West-Teil der Dölauer Heide südlich der Siedlung Waldheil und im Lindbusch der Fall.

    Wenige Meter hinter dem Schutzpilz sehen Sie einen großen Bestand der Europäischen Lärche.

     

    Europäische Lärche (Steckbrief)

    dünner Baum mit hellgrünen Nadelnlat.: Larix decidua
    larix = lateinischer Gattungsname; deciduus (lat.) = abfallend, hinfällig

    Familie: Kieferngewächse

    • 35 bis 50 Meter hoher Baum mit geradem Stamm und grau-brauner, tief rissiger Rinde, relativ dünnen, gelben, überhängenden Zweigen; neben der Wald-Kiefer die harzreichste einheimische Baumart
    • weiche, hellgrüne Nadeln in 15- bis 50-blättrigen Büscheln an den Kurztrieben
    • Blütezeit: April bis Mai
    • männliche Blüten in 0,5 bis 1,0 Zentimetern langen, eiförmig-kugeligen, gelben, abwärts hängenden Kätzchen
    • weibliche Blüten in 0,5 bis 2,5 Zentimetern langen, rundlich-eiförmigen, aufrechten, dunkelrot gefärbten Zapfen
    • geflügelte Samen in 2,5 bis 4 Zentimetern langen ei-kegelförmigen Zapfen
    • erreichbares Alter: 200 bis 400 Jahre (Maximalalter 700 Jahre)
    • Heimat: Mittel - und Nordeuropa
    • rötliches, harzreiches Kernholz ist sehr dauerhaft
    • früher Verwendung zu Wasserbauten, als Möbel-, Furnierholz, für Wandtäfelungen
    • vornehmlich ein Hochgebirgsbaum, wirft als einziger Nadelbaum im Herbst (als Schutz vor Frosttrocknis) die Nadeln ab

     Lärchenforste in der Dölauer Heide

    Einige wenige Aufforstungen mit der Europäischen, seltener der Japanischen Lärche, sind in der Dölauer Heide erst vor zirka 40 bis 50 Jahren vorgenommen worden. In diese Lärchenbestände sind zum Teil Wald-Kiefer, Trauben-Eiche, Hänge-Birke und seltener auch Fichte eingestreut. Die Strauchschicht ist meistens nur gering entwickelt.
    Schneisen für Harvester-Einsatz

    Von einigen Waldwegen führen meist rechtwinklig  zirka 10 bis 15 Meter breite Schneisen in den Wald. Das sind aber keine Waldwege, sondern Schneisen für den Einsatz von Harvestern, die englische Bezeichnung für Holz-Vollerntemaschinen (engl.: harvest = dt.: Ernte).
    Aus dicht stehenden Baumbeständen müssen von Zeit zu Zeit Stämme entnommen werden, um ein gleichmäßiges Wachstum des Baumbestandes zu erreichen. Die engen Pflanzabstände sollen zu langen, geraden und astfreien Stämmen führen, die sich später gut als Balken oder zu Brettern eignen. Früher wurden diese Bäume von Hand gefällt und durch Pferde aus dem Bestand gezogen. Später wurden dazu auch Traktoren eingesetzt. Heute übernehmen diese Arbeit meist Harvester in unterschiedlichen Leistungsklassen, die die Bäume fällen, entasten, in Stücke zersägen und diese wegtransportieren. Harvester  können bis 15 Meter nach den Seiten arbeiten, ohne die Arbeitsschneise zu verlassen. Harvester werden nicht nur zur Durchforstung, sondern auch zur Stammholzernte eingesetzt.