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  • 21. Stein des Naturlehrpfades I Dölauer Heide

    Der Christian-Wilhelm-Weg ist nun beiderseits von Hänge-Birken gesäumt. Diese Birkenallee wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Heideverein gepflanzt.


    Hänge-Birke, Sand-Birke, Weiß-Birke, Warzen-Birke (Steckbrief)

    lat.: Betula pendula
    betula = lateinischer Gattungsname; pendere (lat.) = hängen
    Familie: Birkengewächse
     

    • 20 bis 30 Meter hoher Baum mit weiß abblätternder, im Alter rauer, schwarzrissiger Borke und später hängenden Zweigen
    • dreieckig-rautenförmige, doppelt-gesägte, lang zugespitzte Blätter, 2,5 bis 6 Zentimeter lang, 2 bis 4 Zentimeter breit
    • Blütezeit: April bis Mai
    • männliche Blüten in bis 10 Zentimeter, weibliche in bis 4 Zentimeter langen, anfangs stehenden, dann hängenden Kätzchen
    • einsamige, zweiflügelige Nuss
    • erreichbares Alter: 50 bis 60 Jahre (Maximalalter 100 Jahre)
    • Heimat: Europa, Westasien
    • gelbliches bis hellbräunliches weiches, elastisches Splintholz zur Verwendung bei der Möbelherstellung und für Drechslerarbeiten; im Frühjahr liefert ein Baum von zirka 50 Zentimeter Durchmesser täglich 1 Liter Saft, Verwendung als Haarpflegemittel; Birkenblätter als Heilmittel bei Rheuma, Nieren- und Blasenleiden
    • infolge der guten Verbreitungsmöglichkeit der Samen als „Forstunkraut“ an vielen Stellen der Heide, hier mit etwas über 5 Prozent der Waldbestockung dritthäufigste Baumart

    Nebenweg des Naturlehrpfades:

    An dieser Wegekreuzung besteht die Möglichkeit, vom Naturlehrpfad, der hier nach rechts führt, nach links in Richtung Süden abzuweichen. Auf dieser Trasse verläuft auch der Prinzessinenweg. Nach ca. 100 m wieder links in Richtung Osten. Dort erreicht man nach 50 m rechts vom Weg den Heidefriedhof. Von diesem sind es dann noch zirka 200 Meter bis zur Schwedenschanze.
     

    Heidefriedhof

    Auf diesem von einer Hainbuchenhecke umgebenen Friedhof wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts alle in der Heide aufgefundenen namenlosen Toten, namentlich Selbstmörder, beerdigt. Die Heide war damals in preußischem Besitz und die umliegenden Gemeinden lehnten wegen der Bestattungskosten eine Beerdigung dieser Toten auf ihren Friedhöfen ab. Seit 1913 kümmerte sich ein Turnverein („Friesen“) um die Gräber. Nachdem die Heide 1929 von der Stadt Halle übernommen wurde, verlor er seine Funktion. Damals übernahm der „Heideverein“ die Pflege des Friedhofs, der dann nach dem 2. Weltkrieg aber immer mehr verwahrloste.

    Zirka 200 Meter westlich vom Heidefriedhof liegt die heute noch deutlich erkennbare Schwedenschanze.

    Schwedenschanze

    Im Dreißigjährigen Krieg lagerten die schwedischen Truppen von Januar bis März 1636 am linkssaalischen Ufer. Sie legten im Gelände, auch in der Dölauer Heide, Schanzen an als Verbindung zwischen den Standquartieren in den umliegenden Dörfern. Damals wurde auch diese im Umriss quadratische Schanze mit vier Bastionen errichtet.

    Der Naturlehrpfad biegt an Stein Nr. 21 nach rechts in den Kranichweg ab und geht nach zirka 100 Metern nach links auf einem schmaleren Pfad weiter.