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  • 31. Stein des Naturlehrpfades I Dölauer Heide

    links vom Weg

    Hier steht eine alte Wald-Kiefer, etwa 1840 gepflanzt, mit als „Hexenbesen“ bezeichneten Teilbereichen der Krone.

    Wald-Kiefer, Gemeine Kiefer, Föhre (Steckbrief)

    Baumkrone mit Zweigbüscheln und blauer Himmellat.: Pinus sylvestris
    pinus (lat. - eigentlich picnus) von picis = Harz, also Harz liefernder Baum; silva (lat.) = Wald
    Familie: Kieferngewächse
     

    • bis 45 Meter hoher, im Bestand geradstämmiger Baum mit zunächst fuchsroter Borke, die in papierdünnen Streifen abschilfert, später am unteren Stammteil graubraune Tafelborke, neben der Lärche die harzreichste einheimische Baumart
    • zwei steife 2 bis 7 Zentimeter lange, wachsüberzogene, blau-grüne, um ihre Längsachse gedrehte, bis 0,2 Zentimeter breite Nadeln in 0,5 bis 1,0 Zentimeter langer Nadelscheide
    • Blütezeit: Mai
    • männliche Blüten in 3 bis 8 Zentimeter langen, schmal-pyramidenförmigen, stehenden Kätzchen, schwefelgelb, produzieren viel hellgelben Pollen („Schwefelregen“)
    • weibliche Blüten in rötlich-violetten, gestielten, eiförmigen, aufrechten Zäpfchen
    • 2,5 bis 7 Zentimeter langer und 2 bis 3,5 Zentimeter dicker, 0,2 bis 0,5 Zentimeter lang gestielter, brauner, hängender, holziger Zapfen, springt nach zwei Jahren Reife im dritten Frühjahr auf und entlässt Nüsschen mit einseitigem Flügel
    • erreichbares Alter: 150 bis 200 Jahre (Maximalalter 600 Jahre)    Heimat: Europa, Asien
    • an den Boden anspruchsloser wichtiger Forstbaum mit hohem Lichtbedarf, kräftige Pfahlwurzel (bis 6 Metern Tiefe)
    • weiches dauerhaftes Holz, vielseitig verwendbar in der Papier- und Zelluloseindustrie, für Möbel, Balken Schwellen, Harz zur Herstellung von Kolophonium, Terpentin
    • im Mittelalter wurden aus Kiefernholz Kienspäne geschnitten, lange Zeit eine wichtige Lichtquelle
    • frost- und hitzeertragenden Lichtholzart; Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Umwandlung der Laubwaldungen der Heide in schnellwüchsige und ertragreiche Kiefernforste
    • in den Forsten der Dölauer Heide ist die Kiefer mit etwa 30 Prozent Flächenanteil die vorherrschende Baumart.  Der Anteil der Kiefer in der Dölauer Heide wird in Zukunft wieder deutlich sinken.

         

    Hexenbesen

    So bezeichnet werden dichte, belaubte bzw. benadelte, besenartige Zweigbüschel, eine Zusammendrängung zahlreicher Seitenäste auf engstem Raum, die verbreitet bei Hainbuche, Hänge-Birke, Erle, Wald-Kiefer und Tanne auftreten können.
    Normalerweise entwickeln die Bäume aus den entfalteten Winterknospen die Zweige. Es werden aber nicht alle Knospen entfaltet. Die meisten Seitenknospen bleiben als ruhende Knospen („schlafende Augen“) unentwickelt. Unter dem Einfluss eines auf den Bäumen parasitierenden Schlauchpilzes kommt es zu einem ungeregelten, krankhaften Auswachsen sämtlicher Knospen und die sich entwickelnden Zweige bleiben gestaucht.

    Nach Überqueren des nächsten Weges führt der Naturlehrpfad in das Naturschutzgebiet "Bischofswiese".


    Naturschutzgebiet Bischofswiese

    Seit 1961 besteht das 54 Hektar große Naturschutzgebiet Bischofswiese. Sein Kern ist das 130 Meter über NN gelegenen Plateau der Bischofswiese, das allseitig auf 95 bis 100 Meter über NN abfällt.

    Das Naturschutzgebiet umfasst ein Hochplateau, das durch Erosionsvorgänge herausgebildet wurde. Den Untergrund bilden verbreitet tertiäre Sande, seltener auch Tone, die an den steilen Flanken und in Kerbtälern (z. B. Wolfsschlucht) zu Tage treten. Im Plateaubereich werden die tertiären Bildungen von Geschiebemergel der Saale-Kaltzeit bedeckt, der von einer dünnen Decke aus pleistozänen Sanden überzogen ist. Nur am Nordostrand des NSG, an der Westflanke des Kuhberges, tritt als älteste Bildung Festgestein des Rotliegend in Form von kleinkristallinem Rhyolith („Oberer Hallescher Porphyr“) auf. Die natürlichen Böden wurden durch die jungsteinzeitliche Besiedlung des Gebietes anthropogen beeinflusst. Charakteristisch sind Podsole und Podsol-Braunerden, seltener Braunstaugleye und Ranker.

    Die Vegetation wird durch wärmeliebende Pflanzenarten harakterisiert (beispielsweise die seltenen Diptam und Türkenbundlilie). Unter den Bäumen dominieren Trauben-Eiche und Winter-Linde. Die Bischofswiese war schon seit langem Treffpunkt der Hallenser. Sie wurde von Ausflüglern zum Lagern und Spielen genutzt, diente halleschen Gewerkschaftlern und Sozialdemokraten als Versammlungs- und Festplatz, war sogar Schauplatz von Duellen und Mensuren der Studenten.
    Das Naturschutzgesetz verbietet alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Naturschutzgebietes oder seiner Bestandteile führen können. So ist es nicht gestattet, im Naturschutzgebiet die Wege zu verlassen, Pflanzen oder deren Teile zu entnehmen und Tiere zu beunruhigen.


    Nun erfolgt ein allmählicher Anstieg zum Langen Berg.