40. Stein des Naturlehrpfades I Dölauer Heide
rechts vom Weg
Der Mischbestand
umschließt vor allem Trauben-Eiche (aus Pflanzung 1870), Wald-Kiefer (aus Pflanzung 1883), Winter- Linde (1944), Naturverjüngung von Hänge-Birke, Berg- Ahorn und Hainbuche. (etwa ab 1960).
Der temporäre Tümpel (im Sommer meistens ausgetrocknet) wird von den Waldtieren als Tränke und von Wildschweinen zum Suhlen genutzt. Beachtenswert ist der Efeu an den Bäumen.
Tümpel und Teiche
In die eozänen Sande sind örtlich linsenförmig Tonschichten eingelagert. Infolge deren Wasserundurchlässigkeit stauen sich hier Regen- und Schmelzwasser. So konnten in der Heide sowohl temporäre (Tümpel) als auch permanente Gewässer (Rehteich, Hertha-Teich) entstehen.
Wild in der Heide
Außer den Trittsiegeln von Rehen und Wildschweinen oder hier am Tümpel hinterlassene Spuren des Suhlens der Wildschweine bekommt man auch bei ruhigem Verhalten das in der Dölauer Heide heimische Wild kaum zu Gesicht. Dazu gehören vor allem Reh und Fuchs, weiterhin Schwarzwild (Wildschwein), seltener Hase, Wildkaninchen und Dachs, der zwar regelmäßig, aber nur in geringer Anzahl vertreten ist.
Früher gab es in der Heide auch Wildkatze (1876 wurde die letzte Wildkatze geschossen) und Wolf (daher der Name "Wolfsschlucht").
Schwarzwild wechselt häufig zwischen dem Wald und den Ackerflächen.
Das Reh, die Hauptwildart in der Dölauer Heide, flieht beim Annähern von Menschen meistens nicht, sondern drückt sich in das Unterholz. Die meisten Fuchsbaue sind im Schutzgebiet Lindbusch, am Südhang des Langen Berges und im Bereich zwischen Bergmannsstieg, Köllmer Weg und dem Kuhdamm zu finden.
Der Naturlehrpfad trifft hier auf einen sandigen Weg, der die Grenze zwischen den Jagen 30 und 31 markiert. Nach Süden (links) steigt dieser Weg steil an, zur sogenannten Rodelbahn. Nach der Querung des Weges führt der Naturlehrpfad um den Kellerberg herum. Der Kellerberg ist ein Härtling aus Oberem Halleschem Porphyr, doch führt der Naturlehrpfad am Hang auf Unteren Sanden entlang (Stein 40 bis Stein 46).
Kellerberg
Der Kellerberg, früher auch als Löchriger Berg bezeichnet, beherbergte früher die Heideförsterei, wo der „Heidereuter“, der Förster, wohnte. Mit ihm verbindet sich eine Sage: Der alte Förster wollte, als die Försterei 1815 nach Schkeuditz verlegt wurde, nicht aus dem zerfallenen Haus ausziehen. Er starb dort, fand aber im Grab keine Ruhe und geistert als Rehbock um den Berg. Kein Jäger kann diesen Bock treffen und Hunde bellen ihn nicht an. Der Name weist auf ehemals dort bestehende Keller hin, die aber bereits 1655 schon nicht mehr vorhanden waren. Anzeichen des ehemals in den Berg gebauten Kellers (daher die Namengebung) sind heute noch vorhanden.
Am Kellerberg durchbricht der Hallesche Quarzporphyr die tertiären und pleistozänen Schichten.
Sowohl hier als auch an anderen Stellen der Dölauer Heide findet man brombeerreiche Kiefern-Eichen-Mischbestände.
Sie nehmen den flächenmäßig größten Anteil von allen in der Dölauer Heide vertretenen Waldtypen ein. Unter den Baumarten dominiert die Wald-Kiefer, weiterhin sind Trauben- und Stieleiche, Hänge-Birke, Eberesche und auch die Rot-Eiche vertreten. In der Strauchschicht findet man Eberesche, Schneebeere, Schwarzen Holunder, Spätblühende Traubenkirsche. Kennzeichnende Art in der Krautschicht ist die Brombeere.
Brombeere (Steckbrief)
lat.: Rubus fruticosus
ruber (lat.) = rot; fruticosus (lat.) = strauchartig
Familie: Rosengewächse
- bis 2 Meter hoher Strauch mit Stacheln und abstehenden Borsten
- einfach oder doppelt gesägte Blätter
- Blütezeit: Mai bis August
- Blüten fünfzählig, weiß bis rot in traubigem Blütenstand
- Sammelfrucht aus vielen Steinfrüchten
- Heimat: Europa , Asien
- schon im alten Griechenland medizinische Nutzung wegen der Gerbstoffe (zusammenziehende Wirkung)
- wild, oft auf Kahlschlägen