57. Stein des Naturlehrpfades I Dölauer Heide
links vom Weg
Flatter - Ulme, Rüster (Steckbrief)
gezacktes grünes Einzelblattlat.: Ulmus laevis
laevis (lat.) = glatt, eben
Familie: Ulmengewächse
- bis 35 Meter hoher Baum mit längsrissig-flachschuppiger Rinde und weichhaarigen jungen Zweigen
- 6 bis 13 Zentimeter lange, wechselständige, doppelt gesägte, verkehrteiförmige Blätter, in der Mitte am breitesten, am Grunde stark asymmetrisch, jederseits mit 12 bis 19 meist unverzeigten Seitennerven, unterseits dicht grau behaart, Blattstiel 4 bis 6 Millimeter lang
- Blütezeit: März bis April
- Blütenstand: überhängende Büschel
- grünliche, lang gestielte Blüten, vor den Laubblättern erscheinend
- einsamige, 1 bis 1,4 Zentimeter lange rundliche bis breiteiförmige Nuss, Samen in der Mitte, den Flügeleinschnitt nicht berührend, am Rand mit feinem Wimpernkranz
- erreichbares Alter: 400 Jahre
- Heimat: Europa, Mittelasien
- hellbraunes Holz für Möbel- und Furnierproduktion
- Lichtbaumart, nur im Mischbestand, nie bestandsbildend
- Baum der Auwälder, das Vorkommen hier an dieser Stelle zeigt einen für die Heide ungewöhnlich stark grundwasserbeeinflussten bzw. feuchteren Bereich an
- wie andere Ulmenarten wird auch die Flatter-Ulme bedroht vom Ulmensterben
Ulmensterben
Wenn bei Ulmen, insbesondere Berg-Ulmen, die Blätter im oberen Kronenbereich welken und vergilben und nach und nach der ganze Baum abstirbt, sind das Symptome des Ulmensterbens. Sie werden durch einen mikroskopisch kleinen Schlauchpilz hervorgerufen, dessen Sporen durch den Ulmensplintkäfer von Baum zu Baum übertragen werden. Der Pilz wurde 1918 aus Ostasien eingeschleppt und hatte sich bis 1933 in ganz Europa ausgebreitet. Besonders Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts waren große Schäden an den europäischen Ulmen zu verzeichnen. Die einzige wirksame Gegenmaßnahme ist das Auffinden bzw. die Züchtung widerstandsfähiger Sorten.