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  • 58. Stein des Naturlehrpfades I Dölauer Heide

    rechts vom Weg

    Frühjahrsvegetation (vorrangig Scharbockskraut, Echtes Lungenkraut, Hohler Lerchensporn, Kleines Wintergrün)
    Später im Jahr sind vom Echten Lungenkraut nur die Herbstblätter zu sehen.

    Echtes Lungenkraut (Steckbrief)

    Blume im Wald mit lilafarbiger Blühtelat.: Pulmonaria officinalis
    pulmonis (lat.) = Lunge; officinalis = Bezeichnung für als Heilmittel verwendete Pflanzen
    Familie: Borretschgewächse ; synonym: Raublattgewächse
     

    • 0,1 bis 0,3 Meter hohe Staude, Stängel im oberen Teil mit Borsten, Drüsen, weichen Haaren
    • Überwinterung mit dünnem, ästigem Wurzelstock
    • Stängelblätter der blühenden Pflanze sind eilanzettlich, oberseits rauh, die bis 16 Zentimeter langen und bis 10 Zentimeter breiten grundständigen Blätter der nichtblühenden Sprosse sind plötzlich in den Blattstiel verschmälert, herzeiförmig, meist weiß gefleckt, oberseits mit Drüsenhaaren und Borsten, sie erscheinen nach dem Verblühen, bleiben länger, auch nach dem Welken der Blütenstängel grün, überwintern oft (Sommer- oder Herbstblätter)
    • Blütezeit: März bis Mai
    • Blütenstand: steifhaarige Traube an Stängelspitze
    • fünfzählige, erst rosafarbene, dann bläulich-violette Blüten
    • Früchte sind nussähnliche Klausen, an der Ansatzstelle mit einem fleischigen Ölkörper (Verschleppung durch Ameisen)
    • Heimat: Europa
    • Sommerblätter in der Volksheilkunde gegen Lungenleiden, Heilkraft war schon Paracelsus (1493-1541) bekannt
    • Verfärbung der Blüte von rot nach blau ist durch Wechsel des Säuregrades des Zellsaftes bedingt, junge Blüten haben sauren, ältere neutralen bis alkalischen Zellsaft

     

    Hohler Lerchensporn (Steckbrief)

    lat.: Corydalis cava
    korydallos (gr.) = Haubenlerche (Blüte erinnert durch den gebogenen Sporn an den beschopften Kopf der Haubenlerche);  cavus (lat.) = hohl
    Familie : Erdrauchgewächse
     

    • 0,15 bis 0,30 Meter lange, unverzweigte Stängel mit zwei bis drei langgestielten, wechselständigen, kahlen, doppelt dreispaltigen Blättern
    • Blütezeit: April bis Mai
    • vier- bis 20-blütige, endständige, aufrecht an langem Stiel über den Blättern angeordnete Traube mit 1,8 bis 2,8 Zentimetern langen, purpurnen, trübvioletten oder weißen Blüten in den Achseln ganzrandiger Hochblätter
    • Frucht ist eine scheidewandlose Schote mit mehreren Samen, diese mit fett- und eiweißreichem Anhängsel (Verbreitung durch Ameisen)
    • Heimat: Süd- und Mitteleuropa
    • vor allem in Laubwäldern
    • alte Heilpflanze
    • bei alternden Pflanzen wird die unterirdische Knolle hohl (daher die Namensgebung)
    • Bestäubung durch eine Pelzbienenart mit 2 Zentimeter langem Rüssel, kurzrüsselige Hummeln bohren den Sporn an, um an den Nektar zu gelangen
    • giftig in allen Teilen (besonders in der Knolle)

    Kleines Immergrün (Steckbrief)

    Vinca minor L.
    vinca = lateinischer Gattungsname; minor (lat.) = klein;  (es gibt auch noch ein Großes Immergrün - Vinca major)
    Familie: Hundsgiftgewächse
     

    •  mehrjährige, nur an der Basis verholzende, an den Blattknoten wurzelnde Pflanze, deren aufrechte Stängel 10 bis 15 Zentimeter, die rankenden, dem Boden aufliegenden, ab und zu wurzelnden Stängel über 60 Zentimeter lang werden
    • Vermehrung durch Ausläufer
    • immergrüne, gegenständige oder zu dreien quirlständige, ledrige, lanzettlich-elliptische, kurzgestielte Blätter
    • Blütezeit: April bis Mai
    • am oberen Stängelende einzeln blattachselständige, hellblaue, radförmige Blüten, schief gestutzte Blütenzipfel, Schlund heller, bärtig
    • Balgfrucht
    • Heimat: Süd- und Mitteleuropa, Kleinasien, Kaukasus
    • in Gärten und auf Friedhöfen angepflanzt, oft verwildert, dann in Laubwäldern und Gebüschen häufig in Massenbeständen, züchterisch bearbeitet zu gefülltblütigen, auch andersfarbigen Varietäten
    • giftig in allen Teilen

     Ab Juni dominiert hier dann der Giersch.

    Giersch, Geißfuß (Steckbrief)

    Doldengewächse

    Aegopodium podagraria L.

    aix, aigos (gr.) = Ziege, Bock, podion (gr.) = Füßchen; podagrarius (gr.) = als Heilmittel gegen Podagra (Gicht, Zipperlein,“Zipperleinskraut) verwendet

     

    •  0,5 bis 1,0 Meter hohe krautige Staude mit dreikantig gefurchtem, hohlem Stängel (roter Stängelgrund), doppelt dreizähligen Grundblättern (einem Ziegenfuß ähnlich, daher die Namengebung), diese mit eiförmig-länglichen scharf-gesägten Fiederblättchen
    •  Blütezeit: Juni bis Juli
    •  Blüten in zusammengesetzten, flachen Dolden mit 12 bis 18 Strahlen, weißen oder rötlichen, verkehrt herzeiförmigen Kronblättern mit eingeschlagenen Läppchen, Hülle und Hüllchen fehlend
    •  kümmelartige Frucht
    •  mehrjährig mit stark wuchernden unterirdischen Ausläufern (Rhizom)
    •  feuchtigkeitsliebend, kommt vor allem in krautreichen Gebüschen vor, schwer bekämpfbares Unkraut
    •  Frucht enthält ätherische Öle
    •  wurde früher gegen Rheumatismus und Gicht verwendet und zerquetscht auf schmerzenden Körperstellen gelegt
    •  junge, kaum entfaltete Blätter werden als Wildgemüse verwendet, früher in Kloster- und Bauerngärten als Nutzpflanze angebaut, bei Römern Soldatennahrung („Soldatenpetersilie“)

    Ende des Naturlehrpfades

    Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Parkplatz an der Salzmünder Straße, der Bushaltestelle Heidebahnhof.

    Text und Fotos: Dr. Jürgen Buschendorf et al.

    unter Verwendung einiger Anregungen des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder