Geologischer Lehrpfad
Die Marktplatzverwerfung (Halle-Störung) bildet eine Trennlinie zwischen der Merseburg-Scholle und der Halle-Wittenberg-Scholle. Beide Schollen weisen eine sehr unterschiedliche Struktur auf.
Im Bereich der Merseburger-Scholle (Tiefscholle) kommen unterhalb der Lockergesteinsbedeckung die Schichten von Zechstein, Buntsandstein und Muschelkalk vor, die zum Tafeldeckgebirgsstockwerk gehören.
Die Halle-Wittenberg-Scholle (Hochscholle) ist aus permokarbonen Sedimentgesteinen und Vulkaniten aufgebaut, die das Molassestockwerk bilden.
Die Hochscholle wurde durch tektonische Bewegung gegenüber einer Tiefscholle um mehrere hundert Meter herausgehoben. Die an die Verwerfung grenzenden Gesteinsschichten zerbrachen. Teile der Schichten wurden aus ihrer ursprünglichen horizontalen Lage aufgerichtet.
An dieser Halle-Störung sind geologische Erscheinungen gebunden. Entlang der Störung treten Solequellen aus. Diese Quellen führten zur Ansiedlung der Menschen und somit zur Gründung der Stadt Halle (Saale).
Die Verwerfung führt unter dem Marktplatz entlang und wurde deshalb früher „Hallesche Marktplatzverwerfung“ genannt. Sie quert im Untergrund den Marktplatz zwischen Rathaus, Händeldenkmal und Marienkirche.
Geoskop auf dem MarktplatzUm diese geologische Sensation den Hallensern und den Besuchern der Saalestadt bildlich zu verdeutlichen, wurde 2006 ein Geoskop (Erdbetrachter) auf dem Marktplatz errichtet.
Der Blick durch das Geoskop ermöglicht Interessierten, die einzelnen Gesteine der Verwerfungszone zu erleben. Mit einer drehbaren Plattform kann der Betrachter das Okular um die eigene Achse drehen und somit genau in der Verwerfungsrichtung justieren.
Neustädter Passage 18
06122 Halle (Saale)
Mo: nach Vereinbarung
Di: 09:00 - 12:00 und 13:00 - 18:00 Uhr
Mi: nach Vereinbarung
Do: 09:00 - 12:00 und 13:00 - 15:00 Uhr
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Sachbearbeiterin Umweltinformationssystem
06122 Halle (Saale)