6. SILBERSALZ Science & Media Festival in Halle endet mit Besucherrekord
(halle.de/ps) Mit einem Rekord ist am Sonntag. 29. Oktober 2023, das sechste SILBERSALZ Science & Media Festival zu Ende gegangen. Mehr als 30.000 große und kleine Gäste aus Nah und Fern besuchten über 80 Veranstaltungen der sechsten Festivalausgabe unter dem Motto: „Ich sehe was, was du nicht siehst…“.
In diesem Jahr wurde das leerstehende Kaufhaus am Marktplatz zum Festivalzentrum und zu einem zentralen Schmelztiegel für alle Altersgruppen, die die vier Etagen mit Ausstellungen, Performances, Konzerten, Filmen, Talks und Events völlig neu erlebten. Daneben gab es Veranstaltungen an zwölf weiteren über die Stadt verteilten Orten, u. a. der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, dem Kunstmuseum Moritzburg, dem Planetarium, dem Forschungsschiff Make Science und der Georg-Friedrich-Händel-Halle.
Das Interesse der Besucherinnen und Besucher wurde noch durch die Lichtinstallation „Pulse“, des Videokünstlers Filip Roca gesteigert, die jeden Abend auf die hallesche Marktkirche projiziert wurde. Sie widmete sich der unsichtbaren Kraft der Zeit, beleuchtete die Tiefenzeit und thematisierte, wie sich die Zeit biegen kann.
Das Konzept von SILBERSALZ besteht darin, Wissenschaft und Forschung verständlich, locker und bürgernah aufzubereiten und dadurch dem Publikum wissenschaftliche Erkenntnisse auf Augenhöhe zu vermitteln. Im Fokus stehen dabei die großen, globalen Themen wie Demokratie, Ungleichheit, Migration, Integration, Gesundheit und Klimawandel.
Mit der sechsten Ausgabe unter dem Motto: “Ich sehe was, was Du nicht siehst…“, entstand ein Festivalprogramm mit internationalen Filmproduktionen, darunter ausgezeichnete Deutschlandpremieren, prämierten internationalen Installationen und Exponaten, Konzerten und wissenschaftlichen Diskussionsformaten. Sie luden das Publikum auf eine Entdeckungsreise zwischen Mensch und Natur, Erde und Weltraum, Groß und Klein, Sehen und Verstehen, Gestalten und Mitwirken ein. Über 50 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme wurden gezeigt. Viele davon beschäftigten sich, wie „Breaking Social“, mit sozialer Ungleichheit und riefen auf zur Neugestaltung der Bausteine unserer Gesellschaft. Der Dokumentarfilm „Plastic Fantastic“, der Regisseurin Isa Willinger konfrontierte seine Zuschauer mit der weltweiten Kunststoffkrise und der Festivalabschlussfilm „The King Said What A Fanstastic Machine“, widmete sich unserer Obsession und Sucht nach Bildern und illustrierte, wie diese unsere Verhaltensweisen prägt.
Die über 20 Talk-Formate des Festivals waren, wie die Showdebatte “Weltall vs. Tiefsee” mit Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts – Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und Dr. Matthias Maurer, ESA-Astronaut und Wissenschaftler, prominent besetzt. Die Showdebatte ist beim Kooperationspartner MDR ist in der ARD-Mediathek, genauso wie der Talk „The many Traces of Truth“, mit Dimtra Andritsou, Forsensis, und Anasuya Sengupta, abrufbar. In „Alles in einem, aber nie nur das Eine“ diskutierten Politologin Emilia Roig, Autorin Alice Hasters und Journalistin Hadija Haruna-Oelker über Identität, Identitätskrisen und den Umgang damit.
International ausgezeichnete Ausstellungen und VR-Installationen machten kleinstes mikroskopisches Zellleben, wie in den „Cell Worlds“ (Renaud Pourpre, Terence Saulnier, Youenn Lerb, Frankreich), auf eine faszinierende Art und Weise erlebbar. Mit Extended Reality in „Jamais Vu“ (Ben Andrews, Emma Roberts, Australien), wurde der optisch-neurologische Zustand der Migräne auf beeindruckende Weise sichtbar. Das Thema der Voreingenommenheit von Künstlicher Intelligenz wurde in dem interaktiven Film „Consensus Gentium“ (Karen Palmer, Großbritanien) problematisiert. Die bei den SILBERSALZ Science & Media Awards 2023 in der Kategorie „Immersive Science“ ausgezeichnete VR-Installation „Goliath: Playing with Reality“ (Anagram, Großbritannien) zeigte, welche wichtige Rolle Computerspiele auch in einem therapeutischen Bezug, speziell bei der Behandlung von an Schizophrenie erkrankten Menschen, spielen können.
Performances und Konzerte lockten mit namhaften Künstlerinnen und Künstlern Musik- und Wissenschaftsfans in Veranstaltungsorte wie die Georg-Friedrich-Händel-Halle, wo das Exklusivkonzert des Johannes Motschmann Trios und der japanischen „Alive-Painting“-Künstlerin Akiko Nakayama stattfand. In der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina präsentierte der Biologe und DJ Dominik Eulberg seine Biodiversitätsshow, und in ihrer Klangperformance machte die Künstlerin Kat Austen im Kaufhaus Club arktisches Wasser zum Instrument. Dort begeisterten auch die Science Notes: Unsichtbar, begleitet vom Live-Set des Musikers Martin Stimming das Publikum, wie auch Professor Bertold Meyer als DJ und mit seinem Podcast People of Science in Erscheinung trat.
Mit Experimenten und kreativen Mitmachstationen für Menschen aller Altersgruppen bot am Samstag der Wissenschaftsmarkt Organisationen und Unternehmen, unter ihnen das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt DLR - Jugend forscht, die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum zu präsentieren.
Eine besondere Mitmachaktion für alle großen und kleinen Besucher des Festivals war die 4 x 15 Meter große „…und das ist…“-Wand im Erdgeschoss des Kaufhauses, neben dem Kurzfilm.Club für Kinder. Hier konnten die BesucherInnen Eindrücke und Wahrnehmungen ihrer Suche nach dem Unbekannten als Statement hinterlassen.
Die Rekordbesucherzahl von über 30.000 Besuchern in diesem Festivaljahr unterstreicht erneut die Bedeutung und Relevanz als größtes Wissenschafts- und Medienfestival seiner Art in Deutschland. Der Documentary Campus, gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung Initiatorin des Festivals, zieht ein rundum positives Fazit: „Wir wussten, dass diese Kombination aus Ort und Programm für die sechste Ausgabe von SILBERSALZ der Erfolgsfaktor sein wird, um der Öffentlichkeit den Zugang zu Wissenschaft und Medien auf Augenhöhe zu ermöglichen. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis und die Verdoppelung unserer Besucherzahl aus dem Festivaljahr 2022. Unser Dank gilt allen, die es ermöglicht haben, Halle in einen Ort des Erlebens und der Inspiration auf der Suche nach Antworten, auf die großen Fragen unserer Zeit in vielfältigen Medien und Formaten zu verwandeln.“, resümiert Festivalleiterin Donata von Perfall die fünf Tage des Festivals.
Die siebte Ausgabe des Festivals findet vom 30. Oktober bis 3. November 2024 in Halle (Saale) statt.