(halle.de/ps) Eine Befragung in Halle-Neustadt zu „Tägliche Wege im Quartier“ starten die Stadt Halle (Saale) und das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR). Die für die Befragung ausgewählten Personen werden in den nächsten Tagen bzw. Anfang November per Post von der Stadt Halle (Saale) über die Einladung zu der Befragung informiert.
Ziel der Befragung ist es, Informationen über Wege zu erlangen, die die Einwohnerinnen und Einwohner täglich im Stadtteil zurücklegen, beziehungsweise zur deren Zufriedenheit mit der Erreichbarkeit von Versorgungs- und Infrastrukturangeboten. Die Befragung ist Teil eines europäischen Forschungsprojekts, das sich mit der nachhaltigen Mobilität in Stadtquartieren beschäftigt. Halle-Neustadt ist eines von fünf Quartieren in europäischen Städten, die in dem Projekt untersucht werden.
René Rebenstorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Umwelt: „Die Erkenntnisse der Befragung sind für die Stadt eine wichtige Grundlage für eine zukünftige, an die Bedürfnisse der Menschen angepasste und nachhaltige Mobilitätsplanung.“
Dr. Stefanie Rößler, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden: „Wir möchten mit der Befragung mehr darüber erfahren, welche Wege die Menschen in Halle-Neustadt in ihrem Alltag zurücklegen und wie sie die Erreichbarkeit verschiedener Infrastruktur- und Versorgungsangebote einschätzen.“
Die Befragung ist Teil des Forschungsprojektes „15minESTATES“, das Quartiere in fünf europäischen Städten untersucht. Es beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Idee der 15-Minuten-Stadt umsetzen lässt. Im Kern geht es darum, ob und wie die verschiedenen Gruppen der Bewohnerschaft in einem Wohnviertel in möglichst kurzer Zeit und in einem attraktiven Umfeld zu Fuß oder mit dem Fahrrad die wichtigsten Einrichtungen zur Versorgung, Bildung oder Freizeitgestaltung erreichen können. Die Stadt Halle (Saale) ist mit dem Stadtteil Neustadt Partner im Projekt.
Wie zufrieden sind Sie mit der Erreichbarkeit des nächsten Supermarktes von Ihrer Wohnung aus? Mit welchem Verkehrsmittel erreichen Sie Ihren Allgemeinarzt oder Ihre Allgemeinärztin? Gibt es Wege in Halle-Neustadt, die Sie aufgrund von Barrieren oder Sicherheitsbedenken meiden? Dies sind nur einige der Fragen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ab November 2.000 per Zufall aus dem Einwohnermelderegister ausgewählten Personen aus dem Stadtteil Halle-Neustadt stellen werden. „Wir haben bei der Stichprobe auf eine Ausgewogenheit zwischen den Wohnkomplexen, Altersgruppen sowie alteingesessenen und in jüngerer Zeit zugezogenen Menschen geachtet“, sagt Stefanie Rößler. Den Umfrage-Teilnehmerinnen und -teilnehmern entstehen keinerlei Kosten. Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig. Je mehr Menschen die Befragung unterstützen, umso aussagekräftiger sind die Ergebnisse.
Die Befragung ist der Auftakt für eine Reihe weiterer Aktivitäten, die im Rahmen des Forschungsprojektes in den nächsten Monaten in Halle-Neustadt durchgeführt werden. Schon jetzt können Interessierte in der Passage 13 an sogenannten Nachbarschaftskarten Orte und Wege kennzeichnen, die sie in Halle-Neustadt besonders gern nutzen oder auch meiden.
Überdies plant das Projektteam Workshops und Gesprächsrunden mit Vertreterinnen und Vertretern der Bewohnerschaft, aber auch von fachlich zuständigen Institutionen und Vereinen.
Informationen zum Projekt hier.