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    Das waren die 17. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt

    (halle.de/ps) Mit einem ausverkauften Galakonzert in der Oper Halle und Standing Ovations für den diesjährigen Ehrenpreisträger des DEUTSCHEN FILMMUSIKPREIS 2024 Christian Bruhn und den Stargast Katja Ebstein gingen am Samstag, 9. November die 17. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt zu Ende.

    Den Höhepunkt bildete die Aufführung der Werke von Christian Bruhn: Ein "Best of" würdigte sein filmmusikalisches Schaffen u. a. mit der Musik aus "Captain Future" (1978) und "Heidi" (1974). Ehrengast Katja Ebstein performte neben Grand-Prix-Hit "Theater" auch die Bruhn-Stücke "Die Weber" und schließlich als Zugabe "Wunder gibt es immer wieder". Das Konzert wird am Freitag, den 15.11., 20 Uhr auf MDR Kultur und MDR Klassik ausgestrahlt und steht danach 30 Tage lang in der ARD-Audiothek zur Verfügung.
    Unter dem Motto "Verwandlung" brachte die Staatskapelle Halle unter musikalischer Leitung von Bernd Ruf ein vielseitiges Programm auf die Bühne.

    Weitere Höhepunkte der 17. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt

    Die Masterclass Orchestration unter Leitung von Benjamin Köthe ermöglichte fünf Nachwuchstalenten eigens komponierte Filmmusik für den Kurzfilm »Luna Park« (DE 2024) mit Meistern ihres Fachs für Orchester zu arrangieren und aufzunehmen. Eines der Werke wurde beim Galakonzert uraufgeführt.

    Mit dem Kongress "Verwandlung – Filmmusik nach neuen Spielregeln" wurden Transformationsprozesse, Chancen und Herausforderungen für die Filmmusik durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) fokussiert. Er wurde geleitet von Georg Maas, wissenschaftlicher Beirat der Filmmusiktage Sachsen-Anhalt. Zu Wort kamen u. a. deutschlandweit und international bekannte Filmkomponisten und Dozierende u. a. der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg, der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, der Technischen Universität Dortmund und der University of Brighton.

    Ein zweiteiliges KI-Panel beschäftigte sich mit den Auswirkungen von KI auf die künstlerische Arbeit, Rechte- und Vergütungsfragen. Mit "Transformation" (DE 2024), dem Regiedebut des Filmkomponisten Marcel Barsotti, gab es eine beinahe ausschließlich KI-generierte Kurzfilmproduktion zu sehen. Experten- und Werkstattgespräche erlaubten exklusive Einblicke in Produktionen wie "Bach – Eine Weihnachtsgeschichte" (DE 2024, VÖ: Dez., Filmkomposition: Martina Eisenreich). Ein Nachwuchsforum u. a. mit der Preisträgerin des Deutschen Fernsehpreises Anna Kühlein widmete sich dem Thema "Elternschaft und Selbständigkeit". Neben aktuellen Branchen-Diskursen bildete die Nähe zur beruflichen Praxis eine Besonderheit.

     

    DEUTSCHER FILMMUSIKPREIS 2024 

    Am 9. November wurde im Vorfeld des Gala-Konzertes außerdem der DEUTSCHE FILMMUSIKPREIS 2024 (DFMP) in der Oper Halle vergeben. In der Kategorie "Beste Musik im Film" wurden Martina Eisenreich und Michael Kadelbach für ihren Score zu der Thiller-Serie "Eine Billion Dollar" (DE 2023) ausgezeichnet. In der Laudatio wurde ihre herausragende Leistung hervorgehoben sowie ihr Mut, die eigene Handschrift aufleben und große Kreativität zuzulassen. Eisenreich ist Komponistin für Film, Fernsehen und Theater und wurde nach mehrfacher Nominierung bereits 2018 mit dem DFMP ausgezeichnet. Kadelbach komponierte u. a. Musiken zu "Nackt unter Wölfen" (DE 2015) oder "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" (DE 2021).

    Der Nachwuchspreis ging in diesem Jahr an Arezou Rezaei und ehrt "Idee, Wagnis, Vielfalt, Neues, Emotionales uns musikalisch Einzigartiges" ihrer "unbefangenen" Kompositionen, wie es in der Laudatio hieß. Geboren und aufgewachsen im Iran, studierte Rezaei Komposition in Teheran, Stuttgart und München.

    Amaury Laurent Bernier hat den DFMP 2024 in der Kategorie "Beste Musik im Kinderfilm", präsentiert in Zusammenarbeit mit dem MDR, für seine Filmmusik zu "Mein Totemtier und ich" (DE, NL, LU 2023) erhalten. Seine einfühlsame und originelle Filmmusik leiste einen ästhetisch anspruchsvollen Beitrag zu einem inhaltlich höchst aktuellen Kinder- und Familienfilm, so die Begründung der Jury. 

    Christian Bruhn erhielt den Ehrenpreis für sein filmmusikalisches Schaffen. Er schrieb als einer der erfolgreichsten Komponisten und Musikproduzenten Deutschlands Hits für Stars wie Katja Ebstein, Mireille Mathieu, Peter Maffay, Roy Black oder Roberto Blanco. Neben Klassikern wie "Marmor, Stein und Eisen bricht" oder "Ein bisschen Spaß muss sein" schuf Bruhns auch bekannte Titelmelodien für Film und Fernsehen ("Wicki und die starken Männer" DE, 1974, "Heidi" 1974, "Captain Future" 1978). Die Auszeichnung überreichte der letztjährige Ehrenpreisträger Reinhold Heil.

     

    Über den DEUTSCHEN FILMMUSIKPREIS
    Als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche würdigt der DEUTSCHE FILMMUSIKPREIS herausragende Leistungen des deutschen und internationalen Filmmusikschaffens. Seit 2014 wird er im Rahmen der Filmmusiktage Sachsen-Anhalts vergeben. Geehrt wurden Ikonen wie Rachel Portman, renommierte Persönlichkeiten wie Jeff Beal, John Ottman, Hildur Guðnadóttir und Volker Bertelmann sowie vielversprechende Nachwuchstalente wie zuletzt Hannes Ohde und Chrisna Lungala. Die jährliche Preisverleihung wird von dem International Academy of Media and Arts e. V. gemeinsam mit der Deutschen Filmkomponist:innenunion DEFKOM ausgerichtet.