(halle.de/ps) Die Stadt Halle (Saale) arbeitet gemeinsam mit ihren Partnern zielorientiert und konsequent weiter an der Digitalisierung ihres Fachbereiches Gesundheit. Ziel der Stadt und ihrer Partner, den regionalen Dienstleistern EWERK Group und GISA GmbH, ist es, das Modellprojekt im September dieses Jahres abzuschließen.
Der Fokus des Umsetzungsprozesses liegt gegenwärtig auf der Stärkung der IT-Sicherheit. Dabei werden Softwarelösungen getestet und optimiert, die beispielsweise die Abwehrfähigkeiten gegen digitale Angriffe erhöhen. Zudem wird derzeit schrittweise der Einsatz der E-Akte vorbereitet sowie ein Dokumentenmanagementsystem eingeführt, das zur Archivierung und Nutzbarmachung von Daten dient und an zentrale Fachanwendungen angebunden wird.
„Die kommenden Monate werden für das Projektteam durchaus herausfordernd“, sagt André Mertel, Geschäftsführer EWERK Consulting. „Denn es geht neben der Implementierung neuer Software und IT-Systeme, mit denen die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes in Kürze arbeiten werden auch um Arbeitsabläufe, die neu strukturiert werden müssen.“
Dr. Christine Gröger, Amtsärztin und Leiterin des Fachbereiches Gesundheit betont dabei: „Wir wollen mit der Digitalisierung unseres Bereiches die interne Arbeit effizienter gestalten und dadurch mehr Freiräume für unsere fachliche Arbeit erhalten. Schließlich sollen vor allem die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt zum Beispiel durch neue Online-Dienste wie der Reservierung von Beratungsterminen von den Ergebnissen des Modellprojektes profitieren.“
Für André Mertel ist das Projekt schon jetzt ein Erfolg: „Es zeigt, mit welchem Engagement Ideen entwickelt, Vorgehensweisen definiert und in Teststellungen praktisch erlebbar gemacht werden konnten. Das Projektteam hat innerhalb eines Jahres wichtige digitale Voraussetzungen erarbeitet und etabliert.“
Nach dem Projektstart im Februar 2023 haben die Partner zunächst eine umfassende Digitalisierungsstrategie entwickelt. Diese legt die Ziele der Digitalisierung fest und definiert Aktivitäten für eine erfolgreiche Digitalisierungskampagne. Es wurden Soll-Prozesse definiert und digital dokumentiert, die die neuen digitalisierten Arbeitsabläufe modellhaft darstellen. Das Modell berücksichtigt folgende Bausteine: Digitalisierungsstrategie, Mitarbeitende, Prozessdigitalisierung, IT-Bereitstellung, IT-Sicherheit, Fokussierung auf Einwohnerschaft als Nutzer, Zusammenarbeit sowie Software, Daten und Interoperabilität.
Eine Zwischenbilanz der Partner ergab, dass die digitale Reife in den Dimensionen Digitalisierungsstrategie, Mitarbeitende und Prozessdigitalisierung bereits gesteigert werden konnte. Bereits umgesetzt ist ein digitales Terminmanagement. „Damit kommt das Projektteam seinem Ziel zunehmend näher, den Digitalisierungsgedanken in der gesamten Organisation des Gesundheitsamts zu stärken und als dauerhaftes Innovationsfeld zu etablieren“, schätzt. Fritz M. Hahne bei GISA für Kundenbeziehungen zuständig, ein.
Projektförderung und Hintergrund:
Das Modellprojekt „Digitales, modulares und nachnutzbares Mustergesundheitsamt“ ist Teil des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst. Innerhalb des Pakts fördert das Bundesgesundheitsministerium Aktivitäten zur Steigerung und Weiterentwicklung des digitalen Reifegrads im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Unterstützt werden Vorhaben auf Ebene der Bundesländer und Modellprojekte einzelner Gesundheitsämter. Der Bund stellt für die Umsetzung insgesamt Mittel in Höhe von 4 Milliarden Euro bis 2026 zur Verfügung. Finanziert wird der Pakt mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Programm „NextGenerationEU“.
Das Digitalisierungsprojekt ist eine Kooperation des Gesundheitsamtes und dem Bereich IT und Digitale Verwaltung der Stadt Halle (Saale) mit den regionalen IT-Dienstleistern EWERK und der GISA GmbH.
In dem Projekt beantworten die Beteiligten ganz grundlegende Fragen: Wie können Arbeitsabläufe im Gesundheitsamt mithilfe digitaler Möglichkeiten effizienter gestaltet und die Zusammenarbeit sowohl intern als auch mit den Einwohnerinnen und Einwohnern verbessert werden. „Damit leisten die Partner auch im Hinblick auf die Methodik Pionierarbeit, die im besten Fall als Vorbild dienen und auch anderen Fachbereiche der Stadt zugutekommen kann“, sagt Fachbereichsleiterin Dr. Christine Gröger.