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    Elisabethbrücke erhält Auszeichnung: modern, nachhaltig und effizient erbaut

    (halle.de/ps) Die Jury des Deutschen Brückenpreises hat am Mittwochabend in Dresden den Deutschen Brückenbaupreis verliehen. In der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ erhielt der Bau der Elisabethbrücke eine Auszeichnung. Damit wird der Bau der Elisabethbrücke, die im Rahmen des Programms STADTBAHN Halle errichtet wurde, für seine moderne, nachhaltige und effiziente Bauweise geehrt. Mit dem Brückenbau innerhalb nur eines Jahres hat die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG), ein Unternehmen der Stadtwerke Halle, termintreu und kostenbewusst gebaut, und dies bei Einhaltung aller regulatorischen Anforderungen und hoher öffentlicher Zufriedenheit. Jetzt ist das Vorhaben als eine von drei Brücken in der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ für den Deutschen Brückenbaupreis 2025 mit einer Auszeichnung bedacht worden.

    Die Jury, die den Brückenpreis verliehen hat, begründet die Auszeichnung wie folgt: „Die Elisabethbrücke erfüllt in vorbildlicher Weise die Anforderungen an eine moderne, nachhaltige und effiziente Bauweise in einem städtisch dichten Umfeld. Der Ersatzneubau, für den die Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad genutzt werden konnte, zeichnet sich durch eine beeindruckend kurze Bauzeit und einen geringen ökologischen Fußabdruck aus. So konnten die zugrunde gelegten hohen Kriterien für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllt werden.“ (Quelle) Diese serielle Vorfertigung zeichnete sich durch hohe Termin- und Kostensicherheit aus, parallele Bauprozesse minimieren Verkehrsbehinderungen, die integrierte Wartungslösung reduziert langfristige Infrastrukturkosten. Die Verwendung von Hochleistungsbeton verlängert die Lebensdauer der Brücke, die modulare Fertigung reduzierte Materialverbrauch und Umweltbelastungen. Schließlich konnte auch der Hochwasserschutz durch eine Optimierung der Retentionsräume verbessert werden. In Summe beeindruckend und beispielgebend, befand die Jury. (Quelle)

    „Mit dieser Auszeichnung wird unsere Herangehensweise, Termin-, Qualitäts- und Budgettreue einzuhalten, bestätigt,“ freut sich Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle, über die Auszeichnung. „Nüchtern betrachtet, haben Brücken die Aufgabe, natürliche Barrieren zu überwinden. Keine Frage, das leistet die neue Elisabethbrücke in Halle. Für die Saalestadt ist das neue Bauwerk allerdings von weit größerer Bedeutung, besitzt die Stadt doch nur zwei Saalequerungen für die Straßenbahn. So kommt ihr in vielerlei Hinsicht über rein verkehrliche Funktionen die einer maßgeblichen Lebensader zu. Sie verbindet die Alt- mit der Neustadt.“

    Ebenso groß ist die Freude über die Auszeichnung bei Vinzenz Schwarz, Vorstand der HAVAG: „Sechs Straßenbahnlinien mit mehr als 40.000 Fahrgästen queren die ÖPNV-Brücke täglich. Das allein ist schon eine große Herausforderung. In ihrem Inneren sichern eine Reihe von Leitungen die Trinkwasser-, Gas-, Strom- sowie Breitbandversorgung großer Teile der Stadt. Diese Fülle an Funktionalitäten führte natürlich auch zu besonderer öffentlicher Aufmerksamkeit. Wenn dennoch zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran aufkamen, dass das neue Bauwerk fristgerecht seiner Bestimmung am 2. August 2024 nach nur 16 Monaten Bauzeit übergeben werden konnte, dann deshalb, weil Termin-, Qualitäts- und Budgettreue in Halles Programm STADTBAHN Halle die Regel statt Ausnahme für uns ist.“

    Ein wesentlicher Faktor für das hohe Bautempo lag auch in der modularen Bauweise der neuen Brücke. Erhard Krüger, Projektleiter von STADTBAHN Halle bei der HAVAG, erläutert dazu: „Die Stahlverbundkonstruktion besteht aus zwei großen Hauptträgern aus Stahl und den Querträgern aus Spannbetonfertigteilen. Alle Überbauelemente, also Fahrbahn- und Randweg- sowie die Brückenkappen, wurden aus Stahlbeton im Betonwerk vorgefertigt und in entsprechender Reihenfolge auf die Baustelle transportiert. Dank der modularen Bauweise entfielen zeitaufwändige Schalungs- und Betonierarbeiten vor Ort.“ Erhard Krüger ist von Beginn an im Programm STADTBAHN Halle als Projektleiter tätig. Eine Brücke dieses Ausmaßes hatte er in seiner bisherigen Berufslaufbahn auch nicht gebaut. Die Freude über die Auszeichnung teilt er mit allen am Bau beteiligten Firmen und Mitarbeitenden der HAVAG.

    Kleine Brückengeschichte
    Als sich Halle von der Siedlung zur Stadt entwickelte, wurde 1172 die „Hohe Brücke“ als Handelsweg über die Saale gebaut. 1843 weihte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. mit seiner Gemahlin Elisabeth, der Namensgeberin, neben der alten „Hohen Brücke“ eine neue ein. Im 20. Jahrhundert wurde die Brücke für den Verkehr mehrmals verbreitert. Über sie fuhr 1927 erstmals die Straßenbahn bis in die Heide. Mit dem Bau von Halle-Neustadt veränderten sich die Verkehrsflüsse ab 1961. Die Mansfelder Straße wurde zum Nadelöhr. Bis zum Bau der Saalebrücke rollte hier der gesamte Verkehr Richtung Westen. Halle-Neustadt wurde über eine neue Autobrücke an die Altstadt angebunden. Für die Straßenbahn entstand neben der Elisabethbrücke eine neue („Elisabeth, die Zweite“). Nach deren Fertigstellung wurde die Vorgängerin 1977 abgerissen. Das Saalehochwasser 2013 verursachte an der wichtigsten Straßenbahnverbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem Westen der Stadt irreparable Schäden am Brückenfundament. Der Ersatzneubau, „Elisabeth, die Dritte“, entstand in einer Rekordzeit von nur einem Jahr. Pünktlich zu Schulbeginn im August 2024 rollten hier wieder Straßenbahnen.

    Die Elisabethbrücke in Zahlen

    • Bauzeit: Februar 2023 – August 2024
    • Länge des Baufeldes: 966 Meter
    • Brückenlänge: 146 Meter; 60 Meter freie Spannbreite über die Saale
    • Brückengewicht: 6.400 Tonnen (davon: Stahlkonstruktion: ca. 685 Tonnen, Stahlbetonfertigteile: ca. 2.090 Tonnen Gesamtgewicht, 368 Fertigteile, Ortbetonmenge: ca. 1.300 Kubikmeter, Betonstahl: ca. 240 Tonnen)
    • Bohrpfähle: 46 mit einer Gesamtlänge von 975 Meter
    • Gewerke: über 15; In der Spitze arbeiteten ca. 100 Personen pro Tag gleichzeitig auf der Baustelle.
    • Kosten der Elisabethbrücke: ca. 14 Millionen € (Fördermittel); Gesamtinvestition Straßenbahn und Brückenneubau: 35 Millionen Euro
    • Fördermittelgeber: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), Ministerium für Infrastruktur und Digitales (MID) des Landes Sachsen-Anhalt, Fluthilfefond des Landes Sachsen-Anhalt, Stadt Halle (Saale).

    Mehr: https://havag.com/Stadtbahn/Stadtbahn/Projekt