(halle.de/ps) Vier neue Stolpersteine im Stadtgebiet verlegt der Verein „Zeit-Geschichte(n)“ im Auftrag der Stadt Halle (Saale) in dieser Woche. Der Stolperstein für den 1942 im KZ Auschwitz ermordeten Hallenser Willy Cohn wird am Mittwoch, 15. Mai 2024, 9 Uhr, vor dem Haus Rudolf-Ernst-Weise-Straße 5 verlegt. Die Verlegung erfolgt im Beisein seiner Enkelinnen und deren Familien, die aus London anreisen, sowie von Schülerinnen und Schülern des Lyonel-Feininger-Gymnasiums, die die Patenschaft für den Stolperstein übernommen haben. Um 10.30 Uhr findet ein öffentliches Gespräch zwischen der Familie und den Schülern in der Aula des Gymnasiums, Gutjahrstraße 1, statt.
Am Donnerstag, 16. Mai 2024, werden an drei Orten weitere Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an drei Kinder, die in der Landesheilanstalt Uchtspringe Opfer der
NS-Euthanasie wurden. Um 15 Uhr wird in der Rannischen Straße, Ecke Großer Berlin, direkt an der Haltestelle Franckeplatz, ein Stolperstein für Manfred Hödicke verlegt. Um 16 Uhr wird in der Gerberstraße, Ecke Bornknechtstraße, ein Stolperstein für Gisela Rebarz und um 17 Uhr in der Schopenhauer Straße 4 ein Stolperstein für Christa Ruhmann verlegt.
Stolpersteine sind Teil eines europaweiten Gedenkprojektes und erinnern an im Nationalsozialismus verfolgte Menschen, die in diesen Häusern gelebt haben, bis sie deportiert und ermordet wurden oder fliehen konnten. Mit den neuen Steinen gibt es in Halle insgesamt 288 Stolpersteine. Herstellung und Verlegung der Gedenksteine, 120 Euro je Stein, werden ausschließlich aus privaten Spenden finanziert. Der Verein Zeit-Geschichte(n) koordiniert die Verlegungen und ist für die Recherchen verantwortlich. Weitere Informationen und Biographien der Opfer finden sich hier.