(halle.de/ps) Die Stadt Halle gedenkt heute des vor 25 Jahren getöteten Jörg Daneks. In der Nacht vom 29. zum 30. Dezember 1999 wurde Danek am S-Bahnhof Neustadt von Neonazis ermordet. Er gilt als das erste Todesopfer rechtsextremer Gewalt in Halle (Saale) nach der Wiedervereinigung.
Bürgermeister Egbert Geier: „Wie dürfen rechtsextreme Gewalt nie als normal hinnehmen. Für uns als Gesellschaft gilt es, den Getöteten, wie hier Herrn Danek, zu gedenken und uns mit den Angehörigen zu solidarisieren. Wir werden den Mördern klarmachen, dass sie keinen Platz in unserer Mitte haben. Ihr Hass darf niemals mehr, das Klima in unserem Land bestimmen.“
Jörg Danek wurde in der S-Bahn vom halleschen Hauptbahnhof nach Neustadt bereits im Zug von den drei Tätern beraubt und verprügelt. Am Bahnhof misshandelten Sie in weiter. Er verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Im ursprünglichen Prozess im Jahr 2000 war das rechtsextreme Tatmotiv nicht Teil der Ermittlungen. Eine besondere Schwere der Schuld und niedere Beweggründe wurden jedoch festgestellt. Jörg Danek ist seit 2012 von der Bundesregierung als Opfer rechtsextremer Gewalt anerkannt.
Bisher erinnerte eine 2015 von einer Privatinitiative angebrachte Tafel am S-Bahnaufgang Neustadt an die Tat. Diese war inzwischen stark verwittert und wurde in diesem Jahr durch die Stadt Halle (Saale) erneuert. Die Stadt lädt die Einwohnerinnen und Einwohner dazu ein, in Stille am S-Bahnaufgang zu gedenken. In Absprache mit den Angehörigen wird auf eine öffentliche Gedenkveranstaltung verzichtet.