• Serviceportal
  • Terminvergabe
  • Karriereportal
  • Behördennummer
  •  |  Vermischtes

    Heinz-Bethge-Stiftung vergibt jährlichen Preis für Materialwissenschaften

    (halle.de/ps) Im Rahmen ihrer Jahresversammlung hat die Heinz-Bethge-Stiftung für angewandte Elektronenmikroskopie am 14.11.2023 die Heinz-Bethge-Preise für Materialwissenschaften 2023 vergeben.

    Der Heinz-Bethge-Preis für Materialwissenschaften 2022 wurde in diesem Jahr zweimal vergeben, da zwei Arbeiten von der Jury als gleichwertig innovativ auf dem Gebiet der Materialwissenschaften eingestuft wurden, beide Arbeiten bereits durch zahlreiche hochrangige Publikationen einer internationalen Fachcommunity bekannt gemacht wurden und beide Arbeiten eine Vielzahl von Abbildungs- und Spektroskopietechniken aus dem Repertoire der Elektronenmikroskopie für die Materialcharakterisierung kombinierten.

    Ein Preis ging an Frau Dr. Dorothee Sophie Rosenzweig von der Technischen Universität Berlin. In Ihrer Arbeit "Interaction of atomic hydrogen with GaAs(110) surfaces: Adsorption, defect generation, facetation, and cleaning" hat Frau Dr. Dorothee Rosenzweig sich mit hoher Präzision und Tiefe der strukturellen und elektronischen Eigenschaften von Wasserstoff-Interaktionen mit GaAs(110) Oberflächen gewidmet, die als Modellsystem für III-V-Halbleiter dienen. Ihre Arbeit bietet neue Erkenntnisse, die weit über das Verständnis einer einzelnen Halbleiteroberfläche hinausgehen und grundlegende Prozesse beleuchten, die für die Materialwissenschaft und Nanotechnologie von enormer Bedeutung sind. Mit Hilfe von atomar auflösenden Methoden wie Rastertunnelmikroskopie und -spektroskopie hat sie die Adsorption von Wasserstoff aufgedeckt, Defektbildungen charakterisiert und die facetierten Strukturen der Oberfläche detailliert untersucht.

    Für seine Dissertation »Parasitäre Oxide an vergrabenen Grenzflächen in modernen Silizium-Solarzellen« ist Stefan Lange vom Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle (Saale) mit dem Heinz-Bethge-Preis für Materialwissenschaften ausgezeichnet worden. Er hat dabei nanoskopische Grenzflächenreaktionen untersucht, die für die Kontaktdegradation in Photovoltaik-Technologien verantwortlich sind. Mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie und Elektronen-Energieverlust-Spektroskopie, hat er es geschafft, parasitäre Oxide bis ins kleinste Detail zu charakterisieren. Diese Arbeit bietet nicht nur wertvolle Einblicke in die Diffusions- und Reaktionsmechanismen, sondern auch in die elektronischen Transportprozesse, die die Effizienz und Resilienz zukünftiger Photovoltaik-Technologien wesentlich verbessern werden. Die Dissertation von Stefan Lange überzeugte nicht nur durch ihre anwendungsorientierte Fragestellung und die Originalität des Lösungsansatzes zur Strukturaufklärung, sondern auch durch die Auswahl der verwendete Methode zur Mikrostrukturaufklärung mittels Transmissionselektronenmikroskopie (TEM), einem hochauflösenden Elektronenmikroskopieverfahren. Mit diesem untersuchte er die Schichten innerhalb einer Solarzelle mit Nanometer-Genauigkeit. Die Verwendung dieser Methode unterstreicht die fortwährende Relevanz der Ideen von Heinz Bethge und die aktuellen Potenziale der Elektronenmikroskopie.

    Auch 2024 vergibt die Heinz-Bethge-Stiftung den mit 500€ dotierten "Heinz-Bethge-Preis für Materialwissenschaften" für eine herausragende Promotion sowie den mit 250 € dotierten "Heinz-Bethge-Nachwuchspreis" für eine Diplom- oder Masterarbeit, in deren Mittelpunkt theoretische beziehungsweise experimentelle Beiträge zur Mikroskopie beziehungsweise Mikrostrukturaufklärung mittels mikroskopischer oder elektronenoptischer Techniken stehen.

    Die Jury nimmt dabei vor allem die Relevanz der eingereichten Arbeiten für anwendungsorientierte Fragestellungen, die Originalität des Lösungsansatzes zur Strukturaufklärung, die Komplexität der mikroskopischen Charakterisierung oder der Präparationsmethodik sowie die wissenschaftliche Qualität in den Blick.

    Bewerbung und Einreichung der Arbeiten bis 30.09.2024 per mail an franz-josef.schmitt@physik.uni-halle.de oder schriftlich an die Bethge-Stiftung für angewandte Elektronenmikroskopie, z.Hd. Franz-Josef Schmitt, Blücherstraße 24, 06120 Halle. Die Bewerbung muss ein Anschreiben mit Begründung, warum die eigene eingereichte Arbeit preiswürdig ist sowie die Arbeit selbst enthalten. Weitere Unterlagen wie Empfehlungsschreiben können beigelegt werden.