(halle.de/ps) Nach einem gehäuften Auftreten von Magen-Darm-Erkrankungen in Kitas und Schulen der Stadt Halle (Saale) am vergangenen Wochenende konnte durch die Ermittlungen des Fachbereichs Gesundheit die Ursache ermittelt werden. In 33 von 50 eingereichten Stuhlproben betroffener Kinder und Erwachsener konnte das Norovirus Genotyp I nachgewiesen werden, in einer Probe wurden sowohl Genotyp I als auch Genotyp II gefunden, 14 Proben waren negativ auf Noroviren. Der Genotyp I ist eher selten, verursacht aber wie auch der wesentlich häufigere Genotyp II oft Magen-Darm-Erkrankungen.
Der Fachbereich Gesundheit der Stadt Halle (Saale) hatte zu Wochenbeginn 152 Erkrankungsmeldungen aus acht Gemeinschaftseinrichtungen erhalten. Alle betroffenen Einrichtungen wurden durch einen gemeinsamen Essenslieferanten versorgt; dieser hatte am Montag die Abteilung Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung eigenständig über das Erkrankungsgeschehen informiert.
Der Fachbereich Gesundheit leitete daraufhin umfassende Untersuchungen ein. So wurden die Eltern von erkrankten Kindern telefonisch kontaktiert, um Auskunft zur Art des Essens und Symptombeginn zu erfragen. An alle Mitarbeitenden der Kantinen wurden Stuhlröhrchen zur Beprobung ausgeteilt, diese wurden am Dienstag dem Landesamt für Verbraucherschutz zur Analyse übergeben. Überdies wurden die beiden Küchen, die der Anbieter in Halle betreibt, begangen und Proben aus dem zurückgestellten Essen entnommen. Gravierende hygienische Mängel konnten dabei nicht festgestellt werden.
Mit dem Nachweis des Norovirus Genotyp I konnte nun der Erreger der Magen-Darmerkrankung detektiert werden. Ungeachtet dessen geht die Suche nach der genauen Infektionsquelle weiter. Dafür werden die ermittelten Daten aktuell durch das Landesamt für Verbraucherschutz statistisch ausgewertet. Der Fachbereich Gesundheit hat heute weitere 22 Stuhlproben der Mitarbeiterschaft der Küchen zur Analytik versendet. Das Ergebnis wird morgen im Laufe des Tages erwartet. Auch die Ergebnisse der Tupfer-Proben aus den beiden Küchen und die mikrobiologischen Untersuchungsergebnisse der Lebensmittelproben stehen analysebedingt noch aus.