(hale.de/ps) Die Stadt Halle (Saale) beteiligt sich am Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen, hisst am Mittwoch, 25. November 2024, vier Flaggen vor dem Stadthaus und positioniert sich damit sichtbar für einen starken Gewaltschutz von Mädchen und Frauen. Vertreterinnen und Vertreter aus Stadtverwaltung, Politik und Stadtgesellschaft werden mit verschiedenen Redebeiträgen auf die aktuellen Zahlen zu häuslicher Gewalt eingehen und über Hilfs- und Unterstützungsangebote für von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen informieren.
Im Vorfeld des Fahnenhissens organisiert der Verein Dornrosa erstmalig für Halle (Saale) die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“. Dabei werden Brötchentüten mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ beim Kauf von Backwaren in 23 Bäckereifilialen ausgegeben. Die mehrsprachigen Aktionstüten weisen auf der Rückseite auf die Unterstützungsangebote im Gewaltschutzbereich hin. Ziel der Aktion ist es betroffene Frauen niedrigschwellig zum Gewaltschutznetzwerk zu informieren und so den Zugang zu den Hilfsangeboten zu erleichtern. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Halle, Daniela Suchantke, wird gemeinsam mit Vertreterinnen aus dem Gewaltschutznetzwerk am Montag, 25. November, 13 Uhr, am Bäcker Lampe, Große Steinstraße vor dem StadtCenter Rolltreppe, auf die Aktion hinweisen.
Seit dem 1. November 2024 ist Daniela Suchantke die hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Halle (Saale). Sie folgt damit Susanne Wildner, die dieses Amt mehr als 30 Jahre ausgeübt hat. Daniela Suchantke war zuvor die Geschäftsführerin des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt und vertrat die frauen- und gleichstellungspolitischen Interessen des Verbandes in zahlreichen Gremien und organisierte landesweite Bildungs- und Beteiligungsformate. „Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und Nicht-Diskriminierung begleiten schon sehr lange meinen Weg. Ich freue mich daher sehr über die Möglichkeit, meine Erfahrungen in meine neue Tätigkeit einbringen zu können“, so Daniela Suchantke. „Die Stadt Halle hat ein hochqualifiziertes Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit diesen fachkundigen und engagierten Menschen“, so Suchantke weiter.
Erstmals waren in Deutschland im Jahr 2023 über eine Viertelmillion Menschen von häuslicher Gewalt betroffen. Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent gestiegen. Laut kriminalstatistischer Auswertung des Landes Sachsen-Anhalt sind die Fallzahlen im Bereich häuslicher Gewalt im Jahresvergleich von 7.122 (2022) auf 7.928 (2023) gestiegen, das ist ein Zuwachs von über 11 Prozent. 70 Prozent der Opfer sind weiblich, 75 Prozent der Tatverdächtigen sind männlich.
Im Jahr 2023 wurden 155 Femizide verübt, also die Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist. Damit stirbt in Deutschland jeden zweiten Tag eine Frau durch ihren Partner, Ex-Partner, Freund, Ex-Freund oder einer ihr nahestehenden männlichen Person.
Die Stadt Halle (Saale) weist auf akute Hilfsmöglichkeiten für von Gewalt betroffenen Personen hin. Das bundesweite Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen: unter der Nummer 116 016. Schutzsuchende können sich an das städtische Frauenschutzhaus wenden, telefonisch unter 444 14 14 oder per E-Mail an frauenschutzhaus@halle.de.