(halle.de/ps) Zu einer Gesprächsrunde mit dem Titel „Versteht mich endlich jemand?“ lädt das Stadtmuseum Halle für Donnerstag, 27. März, 17 Uhr, in die Große Märkerstraße 10 ein. Im Mittelpunkt steht ein gemeinsames Forschungsprojekt des Psychosozialen Zentrums Sachsen-Anhalt und der Martin-Luther-Universität. Die Studie untersucht, wie Geflüchtete die medizinische Versorgung und insbesondere die psychotherapeutische Versorgung in Halle (Saale) wahrnehmen. Einen weiteren Blickwinkel der Studie bieten die Einschätzungen der Sprachmittler, die Patientinnen und Patienten bei ihren psychotherapeutischen Erstgesprächen begleiten. In einem kurzen Vortrag stellen am Donnerstag Mitglieder der Forschungsgruppe den aktuellen Stand der Studie und die Arbeit des Psychosozialen Zentrums vor, im Anschluss können aus dem Publikum Fragen gestellt werden.
Die Gesprächsrunde ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung „Still stehen – Geflüchtete und Seeleute in der Pandemie“ im Stadtmuseum, die im Anschluss auch besucht werden kann. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungswochen gegen Rassismus 2025 statt. Der Eintritt ist frei.
Hintergrund:
Depressionen, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen – im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung besteht bei Geflüchteten ein erheblich erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen. Zusätzlich zu diesem erhöhten Risiko bestehen aber zahlreiche Barrieren, die Geflüchteten den Zugang zu benötigten Therapien erschweren. Das hat Folgen: Diagnosen bleiben aus, Wartezeiten auf einen Therapieplatz sind lang, Erkrankungen dauern unbehandelt an und verschlechtern sich oder chronifizieren.