(halle.de/ps) Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat als Bauherr die erste Phase des Architekturwettbewerbs zum Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle (Saale) gestartet.
Architektinnen und Architekten weltweit sind in der 1. Phase des Wettbewerbs bis 11. Juli 2024 aufgefordert, grundsätzliche Lösungsansätze zur architektonischen und freiräumlichen Konzeption für das Zukunftszentrum einzureichen. Gesucht werden Lösungen für ein einladendes Gebäude mit überregionaler Strahlkraft und Attraktivität für Hallenserinnen und Hallenser als auch nationale und internationale Gäste. Der Bau soll nachhaltig und klimagerecht umgesetzt werden und ein wesentlicher Baustein für die Neugestaltung des Riebeckplatzes sein, den die Stadt von einem reinen Verkehrsraum zu einem lebendigen Stadtraum mit Aufenthaltsqualität entwickeln möchte.
Bürgermeister Egbert Geier: „Der Start des Architekturwettbewerbs für das Zukunftszentrum ist ein zentraler Meilenstein dieses einmaligen Projekts. Ich bin mir sicher, dass wir spannende zukunftsweisende architektonische Lösungen erwarten dürfen, die städtebaulich spektakulär, baukulturell innovativ, wirtschaftlich, ökologisch und energetisch überzeugen werden. Die Entwürfe werden die Identifikation der Hallenser und Hallenserinnen für das Zukunftszentrum in ihrer Stadt stärken. Sie wecken die Vorfreude auf einen künftigen Markstein für die Stadt, der eine nie dagewesene Entwicklungschance bietet – nicht nur für einen der wichtigsten und bedeutendsten städtischen Plätze, sondern für die Stadt Halle (Saale) als Ganzes.“
Eine Jury wählt aus den Einreichungen etwa 25 Teilnehmende für die vertiefte Bearbeitung in der 2. Phase des Wettbewerbs aus. Im Frühjahr 2025 werden in der finalen Jurysitzung die Preisträgerinnen und Preisträger ermittelt und eine Empfehlung zur Realisierung an den Bund gegeben. Die Jury setzt sich aus Fachleuten aus den Disziplinen Architektur und Landschaftsarchitektur sowie Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Bundestages, der Bundesregierung, des Landes Sachsen-Anhalt, des Nutzers, der Stadt Halle (Saale) sowie Mitgliedern der Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ zusammen, die den Anstoß für das Projekt im Jahr 2020 gegeben haben.
Aufbau und Konzeption der Trägergesellschaft erfolgen durch den inhaltlich für die Arbeit des Zukunftszentrums verantwortlichen Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland. Der Träger und zukünftige Nutzer wird bereits in diesem Jahr die Arbeit in Halle (Saale) aufnehmen.
Der Baubeginn könnte im Jahr 2027 erfolgen, die Eröffnung im Jahr 2030.
Fakten und Hintergrund:
Halle (Saale) hat im Februar 2023 den Zuschlag für die Errichtung des Zukunftszentrums am Riebeckplatz erhalten. Mit dem Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation soll in Halle (Saale) ein zentraler Ort für Diskurs, Diskussion und die Vermittlung von Wissen über Transformationserfahrungen und die Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen in Deutschland und Europa entstehen. Das Zukunftszentrum soll die Demokratie stärken, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen Ost und West beitragen und in den Dialog mit den Ländern Mittel- und Osteuropas treten.
Mit der Wahl zum Standort des Zukunftszentrums am Riebeckplatz planen Stadt und Land Sachsen-Anhalt die Anbindung zu optimieren und den Verkehrsplatz umzugestalten. Ziel ist mehr Grün und Durchlässigkeit, weniger Autoverkehr, Stärkung des Rad- und Fußverkehrs, Erhöhung der Aufenthaltsqualität sowie eine Stärkung der Anbindung zwischen Bahnhof und Stadtkern vor.
Nutzervertreter: Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland (bis zur Gründung des Trägers)
Eigentümer und Betreiber: in Gründung: Träger GmbH
Bauherr: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (Federführung bauliche Konzeption)
Durchführung Wettbewerb: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Durchführung Planung und Bau: Staatliche Bauverwaltung Bundesbau Sachsen-Anhalt
Nutzfläche: rd. 14.000 m² NF
Gesamtbaukosten: 200 Mio. € überschlägig ermittelt (Preisstand 2022)
Chronologie:
Mai 2022 Beschluss Kabinett und Deutscher Bundestag Grundsatz
März 2023 Beschluss Kabinett Standortentscheidung Halle (Saale)
Februar 2024 Verkündung Bundeshaushalt 2024
März 2024 Anerkennung Raumbedarf durch Bundesfinanzministerium
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