Archivalien des Jahres 2023
Entwurf für den Garten des Cafés David
Bis ins 19. Jahrhundert hinein erhob sich an der Alten Promenade (dem heutigen Universitätsring) noch die alte Stadtmauer. Während ihrer stückweisen Beseitigung wurde der entstehende Straßenzug neu bebaut. Und auch Friedrich David als Inhaber einer Konditorei und Honigkuchenfabrik, kaufte dort zur Erweiterung seines bereits in der Geiststraße bestehenden Geschäfts in den 1860er Jahren ein Grundstück, welches er durch Erwerb eines angrenzenden Areals noch vergrößerte. Dazu gehörte auch das ursprünglich von den Tuchmachern genutzte Gelände. Dieses sollte nach den Vorstellungen des innovativen Konditors in eine parkähnliche Anlage umgestaltet werden. Eine dazu 1872 beim Magistrat eingereichte Skizze sah zwei Pavillons und mehrere Terrassen für Tische und Stühle vor. Was von diesen Ideen tatsächlich umgesetzt wurde, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Der Garten des Cafés David mit Springbrunnen und Musikpavillon wurde jedoch schnell bekannt und erfreute sich großer Beliebtheit. Später übertrug Friedrich David den Söhnen die Geschäftsleitung seines Unternehmens. Während Johannes David Konditorei und Café weiterführte, war Ernst David Inhaber der schon von seinem Vater begonnenen Schokoladenfabrikation, die sich durch den Markennamen „Mignon“ als Aktiengesellschaft „David Söhne A.-G.“ einen Namen erwarb.
Skizze zur Bebauung des Tuchmacherberges. Bl. 17 a aus der Akte „Das zur Zeit dem Conditor David gehörige Hausgrundstück Alte Promenade 4 betreffend“ (A 1.1.15 Kap. XV Abt. Q Nr. 10a)