Klimagarten
Das Kooperationsprojekt „Klimagarten Halle (Saale)“ hatte seinen Schwerpunkt in der stadtverträglichen Nutzung von Brachflächen für nachwachsende Rohstoffe. In einem Freilandversuch wurden ca. 30 unterschiedliche, schnellwachsende, mehrjährige, nichtinvasive Pflanzenarten in ihrer Fähigkeit, CO2 aus der Umgebungsluft aufzunehmen und zu binden, untersucht. Die energetische und stoffliche Nutzung dieser Pflanzen (Fasern) wurde wissenschaftlich erarbeitet. Über die Projektlaufzeit wurde der Nachweis erbracht, dass mit den Anpflanzungen aus dem Klimagarten eine steigende Menge CO2 gebunden werden kann. In einer Masterarbeit des Landwirtschaftlichen Bereiches der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurden diese Ergebnisse weiter untersetzt. Durch Gärtests konnte wissenschaftlich die Eignung dieser Biomasse für deren energetische Nutzung und durch Bodenbeprobung deren Auswirkung auf die Bodenqualität belegt werden.
Einen Kernaspekt bildete auch die Stadtverträglichkeit, die keinen stetigen Einsatz von Pestiziden bzw. Düngemitteln und keine intensive Bewirtschaftung zulässt. Für Schulklassen der Klassenstufen 5 bis 12 konnten Führungen zu fächerübergreifenden Themenmodulen angeboten und durchgeführt werden.
Ziel war es, einer breiten Öffentlichkeit Informationen über Pflanzen und deren Beitrag zum Klimaschutz sowie über deren Potenziale als nachwachsende Rohstoffe für die stoffliche und energetische Verwertung bereitzustellen. Dabei waren stadtgebietsverträgliche und integrative Möglichkeiten zu testen und durch wissenschaftliche Begleitung Nachweise zur CO2-Minderung/-Bindung zu erbringen.
Im Projekt wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Biomasse im Stadtgebiet integrativ und verträglich produziert und genutzt werden kann, ohne dass dabei eine Flächen- oder Nutzungskonkurrenz entsteht. Im urbanen Raum könnten brachgefallene Flächen so einer Zwischennutzung mit zahlreichen positiven Effekten zugeführt werden. Positive Wirkungen wären die Verbesserung von Boden und Mikroklima, das Senken der Feinstaubbelastung, die Aufwertung und Verbesserung des Wohn- und Arbeitsumfeldes sowie die Steigerung des Erholungswertes und der Flächenattraktivität, usw.
- Mai 2011 bis Juni 2014
- 188.000 Euro gesamt (davon 130.000 Euro Europäischer Sozialfond aus dem Förderprogramm Bürgerarbeit, 7.000 Euro Stiftung Umwelt-, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt, 51.000 Euro Eigenmittel Stadt)
- Stadt Halle (Saale)
- Stadtwerke Halle GmbH
- Tethys e.V. – Gesellschaft zur Förderung der Biotechnologie
- Weinberg Campus e.V.
- INL GmbH – Privates Institut für nachhaltige Landbewirtschaftung
- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - Institut für Bodenbiogeochemie
- Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik Halle
- Günter Papenburg AG
- Grünbau- Service Patzer&Geffert GbR
- StadtLandGrün Stadt- und Landschaftsplanung GbR
Rathausstraße 15
06108 Halle (Saale)
Die Vorsprache ist grundsätzlich nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.