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  • Stehende Gewässer

    Alle stehenden Gewässer im Stadtgebiet von Halle (Saale) sind Ursprung menschlicher Einwirkung. Sie haben sich erst durch die bergbaulichen Aktivitäten des Menschen in den letzten 150 Jahren herausgebildet.

    Durch erdgeschichtliche Prozesse waren im Untergrund von Halle (Saale) in Millionen von Jahren Lagerstätten für eine Reihe von Bodenschätzen und Baustoffen entstanden, wie beispielsweise Braunkohle, Steinkohle, Sand, Kies, Kaolin und Salz.

    Der Abbau dieser Materialien hinterließ in der Landschaft mehr oder weniger große Restlöcher oder Bruchfelder. Nach und nach füllten sie sich mit ansteigendem Grundwasser beziehungsweise Niederschlagswasser. Die Wasserstände der einzelnen Gewässer schwankt und ist stark abhängig von den Niederschlägen und den anstehenden Grundwasserleitern.

    Den Wasserflächen kommt zunehmend eine unverzichtbare Rolle für das Stadtklima, für die Naherholung und als Rückzugsgebiet für eine Reihe verschiedener Pflanzen- und Tierarten zu.

     

    Einige größere Gewässer werden hier näher vorgestellt:

    Zwischen dem heutigen Halle-Neustadt und Angersdorf befanden sich Anfang des 20. Jahrhunderts drei Tongruben, aus denen der Kleine und Große Angersdorfer Teich hervorgingen. 

    Die kleine Tongrube war als Kuhnt´sche Ziegelei bis 1925/1926 in Betrieb. Die große Tongrube der Pfännerschaftlichen Ziegelei wurde erst nach 1943 aufgegeben. Sie besaß eine Seilbahnverbindung zur Kohlebahn und versorgte eine zwischen Nietleben und Passendorf gelegene Zementfabrik mit Rohstoffen.

    Nachdem die Tongruben geschlossen waren, bildeten sich durch ansteigendes Grundwasser und nicht versickernde Niederschläge zwei Wasserflächen. Wegen der Nähe zum Ort Angersdorf gab ihnen der Volksmund den Namen Angersdorfer Teiche.

    Aus Sicht des Naturschutzes hat der bis zu sechs Meter tiefe und etwa 27.000 Quadratmeter umfassende Kleine Angersdorfer Teich eine größere Bedeutung. Der dichte Röhrichtbestand um das Gewässer bietet vielen Wasservögeln und Röhrichtbrütern ideale Lebensbedingungen. Daher wurde der Teich bereits im Jahr 1979 als flächenhaftes Naturdenkmal unter Schutz gestellt.

    Der Große Angersdorfer Teich ist mit einer Fläche von zirka 55.000 Quadratmetern reichlich doppelt so groß, aber ebenfalls nur bis zu sechs Meter tief. Das Wasser des Sees ist leicht salzhaltig, was vermutlich auf einen unterirdischen Solezufluss zurückzuführen ist. Ein Teil des Großen Angersdorfer Teiches wird heute als Naturfreibad genutzt. 

    Ganz Mitteleuropa bedeckte vor etwa 240 Millionen Jahren ein ausgedehntes flaches Meer, welches von einer Tierwelt bewohnt war, die tropische Wassertemperaturen liebte. Die uns heute überlieferten kalkigen Ablagerungen sind voller Fossilien. Sie werden deshalb Muschelkalk genannt. 

    Bei aufmerksamer Beobachtung können wir in ganz Deutschland Ablagerungen des Muschelkalkmeeres finden. In Halle-Neustadt zum Beispiel sind Muschelkalkschichten an einer Uferwand am rund 20.000 Quadratmeter umfassenden Bruchsee wunderbar zu sehen. 

    Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1921 baute man an dieser Stelle mergeligen Wellenkalk ab, der sich hervorragend für die Zementherstellung eignete. Nach Beenden des Abbaus blieb ein achtzehn Meter tiefes Loch zurück, das sich mit Wasser füllte. 

    Später nutzte die Firma Ernst Graeb und Söhne den See zum Wässern der Hölzer für ihr benachbartes Furnier- und Sägewerk. Anfang der 1950er Jahre übernahm der VEB Furnierwerke Halle den Betrieb und nutzte den See.

    Im Jahr 1936 eröffnete am Bruchsee ein Familienbad, das aber leider bereits 1952 aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste. Einerseits entstanden im See gefährliche Strömungsverhältnisse, andererseits konnten nach einer Havarie zahlreiche in das Gewässer gestürzte und vollgesogene Hölzer nur teilweise wieder geborgen werden. 

    Der westliche Bereich des Bruchsees mit seinen Steilwänden aus Muschelkalk wurde im Jahr 1979 als Flächennaturdenkmal unter besonderen Schutz gestellt

    Heute spielt der Bruchsee im Zusammenhang mit der Grundwasserhaltung für Halle-Neustadt eine wichtige Rolle. Dafür wurden im Jahr 2006 eine neue Pumpstation und eine Überlaufleitung zum nahe gelegenen Saugraben errichtet.

    Quelle: Hydrogeolog. Gutachten Standgewässer Halle-Neustadt (29.1.2003), HPC Merseburg

    Um 1855 begann im Bereich Mötzlich der Braunkohleabbau im Tiefbau, der bis 1951 betrieben wurde. Bevor ein neuer Stollen angelegt wurde, entfernte man die Pfeiler aus den bereits geleerten Stollen. Nach einiger Zeit stürzte das Deckgebirge teilweise ein und es kam ab 1943 immer wieder zu Tagesbrüchen. 

    Weitere Krater hinterließen Bomben. Diese wurden 1944 durch die Amerikaner abgeworfen, die das ehemalige Gelände des Militärflugplatzes der Siebel-Werke treffen wollten. 

    Trotz drohender Einbrüche bewirtschafteten viele Bauern das Land über den Abbaugebieten, da für die Felder keine Steuern oder Abgaben bezahlt werden mussten. In dieser Zeit verunglückten einige Menschen und Tiere in den plötzlichen Einbrüchen. Beispielsweise verschwand beim Bestellen des Ackers ein gesamtes Pferdegespann im Erdboden. Nach 1950 wurde das Bewirtschaften dieser Felder aufgegeben.

    Im Laufe der Jahre kam es zu immer mehr Brüchen und großflächigen Vertiefungen, die sich mit Grund- und Regenwasser füllten. Dieser Prozess beschleunigte sich, nachdem die für die Kohleförderung erforderliche Absenkung des Grundwasserspiegels eingestellt wurde. Die Mötzlicher Teiche (Posthornteiche) entstanden und bilden heute die größte Wasserfläche im Norden der Stadt. 

    Der Große Posthornteich hat eine Wasserfläche von zirka 200.000 Quadratmetern und der Kleine Posthornteich von gut 50.000 Quadratmetern. Beide Gewässer sind mit einer maximalen Wassertiefe von zwei Metern allerdings außergewöhnlich flach. Damit lässt sich der nur mäßige Zustand der Wasserqualität erklären. 

    Erfreulicherweise entwickelten sich in den letzten Jahren um die Posthornteiche große Röhrichtbestände, Verlandungszonen und Nasswiesen, die einer Vielzahl von heimischen Tier- und Pflanzenarten gute Lebensbedingungen bieten.    

    Quelle: Das vergessene Lager, Hasenverlag Halle, 2010

    Der in seiner längsten Ausdehnung mehr als 800 Meter lange, 270 Meter breite und bis zu neun Meter tiefe See entwickelte sich durch angesammeltes Niederschlagswasser und den Grundwasseranstieg im ehemaligen Bergbaugebiet des Neuglücker Vereins. Zwischen 1826 und 1931 wurde dort im Tief- und Tagebau Braunkohle gefördert.

    Nach Aufgabe der Kohleproduktion begann sich die Grube zu verändern. Das Deckgebirge brach ein und das Grundwasser stieg wieder an. So füllte sich das Restloch mit Wasser. 

    Da das Grundwasser weiter stieg, wurde es erforderlich, den Wasserstand mittels Pumpen auf einem Niveau von zirka 85 Meter über dem Meeresspiegel zu halten. Einen natürlichen Zu- und Abfluss hat der Heidesee nicht, so dass die Wasserhaltung vorrangig über den Saugraben (Kolonistengraben) erfolgt, der 2006 saniert wurde. 

    Im Januar 2002 begann die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau- und Verwaltungs-gesellschaft (LMBV) als Rechtsnachfolger der früheren Bergbaubetreiber mit umfangreichen technischen Sanierungsarbeiten am Heidesee. 

    Diese Maßnahmen waren erforderlich, da bei Untersuchungen festgestellt wurde, dass Teilbereiche der Uferböschung abzurutschen drohten. In der Nordost-Bucht des Heidesees trug man deshalb größere Mengen des rutschungsgefährdeten Bodens ab. 

    Des Weiteren wurde entlang des Südost-Ufers eine Dammstütze aus großen Steinen aufgeschüttet und teilweise mit Mutterboden abgedeckt. Nach dem Abschluss der Arbeiten wurden die sanierten Flächen mit Rasen, Sträuchern und Bäumen wieder begrünt.

    Heute ist der Heidesee ein beliebtes Badegewässer auf der nördlichen Seite und bietet dennoch genug Rückzugsgebiet für Flora und Fauna rund um den See.

    Quelle: Hydrogeolog. Gutachten Standgewässer Halle-Neustadt (29.1.2003), HPC Merseburg

    Mit einer Wasserfläche von gut 700.000 Quadratmetern und einem Fassungsvermögen von 6,6 Millionen Kubikmetern ist der Hufeisensee das größte stehende Gewässer im Stadtgebiet. 

    Seinen Ursprung verdankt der See einem hier bis 1942 betriebenen Braunkohletagebau. Nach dem Ende der Förderung bildete sich durch den natürlichen Grundwasseranstieg eine Wasserfläche heraus, die aufgrund ihrer Hufeisenform dem See seinen Namen gab. 
          
    Die mittlere Wassertiefe des Sees beträgt neun Meter, wobei der Seegrund an der tiefsten Stelle bei immerhin 29,5 Metern liegt. Durch die besondere geologische Schichtung im Untergrund wird ein überdurchschnittlich hoher Salzgehalt im Seewasser verursacht. 

    Aufgrund der bergbaulichen Vorgeschichte ist es erforderlich, den Wasserstand des Hufeisensees konstant zu halten. Da der See jedoch keinen natürlichen Ablauf besitzt, wurde im Jahr 1997 ein künstlicher Überlaufgraben zur Reide gebaut. 

    Seit 2016 entsteht im Bereich des Hufeisensees ein Freizeit- und Erholungsraum für die hallesche Bevölkerung. Vor allem bei Wassersportlern ist der Hufeisensee inzwischen weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Auf der im südlichen Teil des Sees seit vielen Jahren befindlichen Wasserskianlage wurden bereits zahlreiche nationale und internationale Wettkämpfe ausgetragen. 

    Die Kiesgrube wurde um 1900 genutzt, um den vorrangig für den Straßen- und Wegebau in der Stadt Halle (Saale) benötigten Kies zu fördern. Unmittelbar neben der Saale gelegen, bot sich hier der Transport des Kieses mit Lastkähnen in die Stadt an. 

    Zu dieser Zeit wurden die Kähne noch von Pferden bzw. Treidlern am Flussufer entlanggezogen – die günstigste und wetterunabhängigste Methode, den Baustoff nach Halle zu transportieren, denn der Straßenbau befand sich erst in der Entwicklung. 

    Noch heute laufen wir oft, ohne es zu wissen, auf dem Kies aus der Kröllwitzer Kiesgrube, der als Verdichtungsmaterial unter den Granitplatten, Pflastersteinen bzw. unter dem Gehwegpflaster verwendet wurde.

    Ein plötzlicher Wasserdurchbruch der nahe gelegenen Saale in die Kiesgrube beendete im Jahr 1973 abrupt die Abbautätigkeit. Das Grubengelände füllte sich rasch mit Wasser, wodurch das heute etwa 30.000 Quadratmeter große und bis zu maximal drei Meter tiefe Gewässer entstand. 

    Da das eindringende Wasser der Saale in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts bereits einen hohen Verschmutzungsgrad aufwies, war die Wasserqualität des neu entstandenen Gewässers zuerst nicht besonders gut. 

    Im Laufe der Jahre hat sich durch natürliche Prozesse der Gewässerzustand stark verbessert. Deshalb weist die Kiesgrube Kröllwitz heute einen guten Fischbestand auf und hat sich zu einem beliebten Angelgewässer entwickelt.

    Im Süden des Wohngebietes Neustadt liegt ein etwa 950 Meter langer ehemaliger Altwasserarm der Saale, der noch immer von der Saale beeinflusst wird. 

    Aufgrund seiner Lage an der Passendorfer Kirche ist das Gewässer im Volksmund unter dem Namen Kirchteich bekannt. Als wichtiger Bestandteil des Erholungs-gebietes Südpark wird er gern von den Bewohnern der nahen Neustadt besucht. 

    Der durchschnittlich 25 Meter breite und gut zwei Meter tiefe Kirchteich wird teilweise vom Wasser des Rossgrabens durchströmt. Dieser bildet somit einen natürlichen Zu- und Ablauf für den Teich. 

    Darüber hinaus wird überschüssiges Wasser aus der künstlichen Wasserhaltung für den Stadtteil Halle-Neustadt eingeleitet. 

    Beeindruckend ist, dass zirka ein Drittel des Niederschlagswassers von Halle-Neustadt über den Kirchteich entwässert wird.
     

    In unmittelbarer Nähe des ehemaligen Landesgestüts Kreuz befinden sich die drei künstlich geschaffenen, miteinander verbundenen und terrassenförmig angeordneten Kreuzer Teiche. Sie dienten einst der Tierschwemme des benachbarten Gestütes. 

    Ihren Wasserzulauf erhalten die Teiche über ein Quellhäuschen am oberen Kreuzer Teich. Dieser ist mit einer Wasserfläche von zirka 650 Quadratmetern der kleinste Teich. Der mittlere Kreuzer Teich nimmt immerhin eine Fläche von fast 1000 Quadratmetern ein. Mit gut 2500 Quadratmetern hat der untere Kreuzer Teich die mit Abstand größte Wasserfläche. 

    Die geringe Wassertiefe von einem bis anderthalb Metern sowie der hohe organische Nährstoffeintrag vom angrenzenden Baumbestand wirken sich negativ auf die Wasserqualität aus. 

    Dessen ungeachtet sind die Kreuzer Teiche ein wichtiges Laichgewässer für Kröten, Frösche und Molche im halleschen Stadtgebiet. Aus diesem Grund sind sie naturschutzrechtlich als Teil des geschützten Landschaftsbestandteils (GLB) „Amselgrund und Kreuzer Teiche“ unter besonderen Schutz gestellt.
     

    Der Osendorfer See ist das flächenmäßig zweitgrößte Standgewässer der Saalestadt und kommt auf eine Fläche von 220.000 Quadratmetern. Die Wassertiefe liegt bei zirka 25 Metern. Entstanden ist der See in einem Restloch eines ehemaligen Braunkohleabbaugebietes, das sich nach dem Einstellen der Abbautätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit Grundwasser und Niederschlagswasser füllte. 

    Mit dem Ausbau des Sees zur Trainings- und Regattastrecke für den Kanurennsport in den 1950er Jahren wurden die Hänge um das damals noch Osendorfer Schachtteich genannte Gewässer mit schnell wachsenden Gehölzen bepflanzt. So konnte der Erosion entgegengewirkt werden. Um die Böschungsstabilität nicht zu gefährden, musste der Wasserspiegel künstlich niedrig gehalten werden.

    In den folgenden Jahren fanden weitere Rekultivierungsmaßnahmen statt. Dazu gehörte auch die Verbreiterung der Wasserfläche, um die Trainingsbedingungen für den hier ansässigen Halleschen Kanu-Club 54 e. V. zu verbessern. Dieser bietet Kanusport als Breitensport und auch als Wettkampfsport an. Seit 2006 ist am Osendorfer See auch der 1. Hallesche Drachenbootverein e. V. ansässig. 

    Der Wasserspiegel des Sees liegt unterhalb des Grundwasserspiegels. Ohne Wasserhaltung würde der Wasserspiegel um zirka acht Meter höher liegen und die Ortslagen Osendorf und Radewell stark beeinflussen. Deshalb hat sich die Stadt für die Beibehaltung der Wasserhaltung entschieden. Das Überschusswasser wird in Richtung Reide und Weiße Elster abgepumpt. 

    Im Zuge des Hochwasserereignisses im Juni 2013 kam es zum Bruch der Dämme an der Straße „Am Tagebau“ in Halle-Bruckdorf, zu einem Ausfall der Pumpanlage und damit zur Überflutung des Osendorfer Sees. Es kam zu Schäden im Gewässerbereich und an der Kanurennstrecke. Im Rahmen der Fluthilfemaßnahmen wurde bereits ein Teil der Schäden behoben. So erhielten die Sportvereine 2020 neue Vereinshäuser und der See eine neue Pumpanlage.
     

    In den Jahren von 1911 bis 1971 wurde auf dem Gelände des heutigen Steinbruchsees Kalkstein gefördert und über eine Seilbahn zum Zementwerk Nietleben transportiert. Nach Abstellen der Pumpen füllte sich die Grube mit Niederschlagswasser und Grundwasser aus dem klüftigen Muschelkalk der Umgebung. Es entstand ein See mit besonderer Charakteristik. An der Nord-, Ost- und Südseite des Gewässers ragten ursprünglich bis zu 10,50 Meter hohe Felswände teilweise senkrecht aus dem Wasser auf. 

    Aufgrund der porösen Materialstruktur erhöhte sich im Laufe der Jahre das Risiko des Abbruchs größerer Teile von den steilen Felswänden. Im Rahmen der Gefahrenabwehr veranlasste das Umweltamt der Stadt deshalb im Jahr 2005 Maßnahmen zur Abflachung des Steilufers. Damit erhielt der Steinbruchsee ein völlig neues Erscheinungsbild.

    Über einen natürlichen Ablauf verfügt der See nicht. Um den Grundwasserspiegel der Umgebung auf einem konstanten Stand zu halten, musste die künstliche Wasserhaltung mittels Pumpenanlage wieder aufgenommen werden. Der Rossgraben fungiert hierbei als Vorfluter.

    Kanal und Alter Kanal sind Überbleibsel aus einem ehrgeizigen Schifffahrtsprojekt. Sie sind Teil der einst geplanten Wasserstraße nach Leipzig. Der noch heute sichtbare Abschnitt in der Saalestadt entstand in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Das Kanalprojekt als solches blieb aufgrund der Wirren des Zweiten Weltkriegs schließlich unvollendet. 
    Seit den 1960er Jahren wird der Kanal als Trainingsstätte und Regattastrecke genutzt. Daher ist er bei vielen Einwohnern auch unter diesem Namen bekannt.

    Die Kiesgruben Saaleaue 1 (Nordtrog) und 2 (Südtrog) stellen Tagebaurestlöcher des Kiesabbaus dar und entstanden erst nach 1960. Sie dienten vorrangig der Kiesentnahme für den Bau des Stadtteils Halle-Neustadt. 

    Der Nordtrog ist mit seinen 19 Hektar Größe und maximalen 4,5 Metern Tiefe ein beliebtes Bade- und Angelgewässer, in dem sich sogar ein paar kleine Inseln befinden.
    Der Südtrog ist 5,5 Hektar groß und zirka vier Meter tief. Er wird gern als Angelgewässer genutzt.

    Der Wasserstand in den ehemaligen Kiesgruben steigt und sinkt jahreszeitabhängig mit der Menge des Niederschlages und des zufließenden Oberflächenwassers. Bei hohem Saalewasserstand und starken Niederschlägen wird der Grundwasserleiter aufgefüllt. Bei niedrigem Saalewasserstand speist das Grundwasser die Kiesgruben. Somit haben die klimatischen Faktoren und der Eintrag von Oberflächenwasser der Saale einen hohen Anteil an der Grundwasserdynamik des oberflächennahen Grundwassers im Bereich der Saaleaue. 


    Quelle: Stadt Halle (Saale) mit HAL-Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft Halle mbH
    (vgl. http//de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Gewässer_in_Halle_(Saale))
    ifb Halle GmbH, Felix Schobeß