(halle.de/ps) Anlässlich der 81. Wiederkehr des Attentats auf Adolf Hitler erinnern die Stadt Halle (Saale) und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Samstag, 26. Juli 2025, in einer gemeinsamen Veranstaltung an Fabian von Schlabrendorff (1907 bis 1980). Der Jurist, der in seiner Geburtsstadt Halle (Saale) auch studierte, gehörte zu den Hitler-Attentätern vom 20. Juli 1944. Von 1967 bis 1975 war Fabian von Schlabrendorff Richter des Bundesverfassungsgerichts.
Im ersten Teil dieses historisch und erinnerungskulturell außergewöhnlichen Thementages lädt das Stadtmuseum Halle am Samstag um 15 Uhr zu einem dialogischen Vortrag in das Museum, Große Märkerstraße 10, ein. Der Autor Mario H. Müller trägt dort aus seiner 2023 erschienenen Schlabrendorff-Biografie vor.
Im zweiten Teil der Veranstaltung findet um 19.30 Uhr in der Kustodie im Löwengebäude, Universitätsplatz 11, eine besondere Gesprächsrunde statt: Maria von Bismarck, die Tochter Fabians von Schlabrendorffs, und der deutsche Diplomat Busso von Alvensleben (Wittenmoor) teil. Einer seiner Vorfahren, Ludolf „Bubi“ von Alvensleben (Schochwitz), SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und Polizei, hatte sich u.a. auch mit Fabian von Schlabrendorff vor der Machtübernahme der Nazis schärfstens politisch, zum Teil gewalttätig, auseinandergesetzt. Er hatte zudem das Gut Schochwitz wieder übernommen, nachdem dessen Pächter Carl Wentzel als Mitwisser der Staatsstreichpläne des 20. Juli 1944 hingerichtet worden war. Die Gäste diskutieren unter anderem die Frage, wie und wozu wir heute in einer freiheitlichen Demokratie den damaligen Widerstand würdigen können. Carl-Friedrich Wentzel, Enkel des nach dem Hitler-Attentat hingerichteten Teutschenthaler Agrarunternehmers Carl Wentzel (1876-1944), hat seine Teilnahme an der Veranstaltung bedauerlicherweise absagen müssen.
Der Thementag wird von der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt gefördert. Der Eintritt ist frei.
Um eine Anmeldung unter buchung-stadtmuseum@halle.de wird gebeten.
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und Halle (Saale) wurde von der nationalsozialistischen Herrschaft befreit. Die Stadt, das Stadtmuseum, das Museumsnetzwerk Halle und viele Partner widmen dem Kriegsende – diesem historischen Wendepunkt der Stadtgeschichte – in diesem Jahr eine Veranstaltungsreihe. In insgesamt 13 Veranstaltungen – Vorträge, Führungen, Lesungen – werden verschiedene Aspekte des Kriegsendes vor 80 Jahren in Halle (Saale) betrachtet. Die Reihe ist in das Programm des Kulturellen Themenjahrs mit seinem Motto „Stadt der Brücken. Kommen. Gehen. Bleiben“ eingebettet. Einen Überblick über alle Veranstaltungen und weitere Informationen stellt die Stadt auf einer Sonderseite 80 Jahre Kriegsende im Bereich Stadtgeschichte auf halle.de vor.